Öffentliches Tagebuch

17.06.2024

Jane Austin würde ich nicht zwingend zu meinen Lieblingsautoren zählen und ich denke, dass dies auch seine Berechtigung hat.
Das Theater Regensburg hat jedoch bewiesen, dass man auch aus einem, auf den ersten Blick mächtig angestaubten Stoff, eine fesselnde und witzige Inszenierung machen kann.
Jedem, der "Stolz und Vorurteil" noch nicht gesehen hat, sei ein Besuch im Regensburger Antoniushauses wärmstens ans Herz gelegt.


03.05.2024

Frühlingsbeginn

 Die Zeit ist gekommen Novalis zu rezitieren

die Wiesen färben sich grün
die Hecken blühn
und wieder weiß ich nicht wie mir geschieht
Hermann Hesse gleich
träumte ich von dir lange in dämmrigen Grüften
jetzt bist du endlich hier

du badest mich in Duft und Vogelsang
übergießt mich mit weichem Wunderlicht
und lachst dem Tod deine blauen Lüfte ins Gesicht

24.04.2024

Manche Dinge brauch einfach Ihre Zeit.
Das Gedicht "Für den Getränkeverkäufer im ICE" habe ich vor vielen Jahren geschrieben und veröffentlicht, ohne das es größeres Aufsehen erregt hätte. Jetzt erreichen mich plötzlich Anfragen zum dem Text von Schulklassen und sonstigen Leuten bis aus der Schweiz. Das ehrt mich natürlich, bringt mich aber auch ein bisschen in Schwierigkeiten, da ich teilweise erst nachdenken muss, was ich mir beim Verfassen des Textes damals so genau gedacht habe.

22.04.2024

Am Wochenende durfte ich mich einem echten Kulturoverkill hingeben.
Am Donnerstag Bruckners 9. Symphonie im Regensburger Dom und am Freitag Dvoraks Oper "Rusalka" im Theater. Beides war - jedes auf seine Art - eine musikalische Offenbarung und hat mich in meiner Einschätzung bestärkt, dass es die Musik ist, die den Menschen am ehesten einen Blick hinaus, über die irdischen Zwänge und Gegebenheiten, ermöglicht.


17.04.2024

Leider hat mein Vorsatz hier wieder regelmäßig etwas zu posten bisher nur eine sehr kurze Halbwertszeit gehabt.

Da jedoch inzwischen tatsächlich ein neuer Band mit Gedichten und Kurzprosa von mir unter dem Titel "Vollmondtänzer" erschienen ist bin ich wild entschlossen diese Vorhaben jetzt tatsächlich in die Tat umzusetzen.

Ansonsten bin ich aktuell mal wieder schwer auf Neil-Young-Trip, was mich zu folgenden Zeilen inspiriert hat:


An ode to Neil Young and Crazy Horse

 

Die Gitarren verzerrt
sägende Feedbackorgien
laut
herb
dazwischen stille Momente
zart
weiblich 
beinahe überirdisch schön

kein Ton zu viel
keine Kompromisse

alte Männer in Flanellhemden
beide oversized und ausgebeult
spielen sich auf der Bühne selbst in Trance

ihr Tanzen erinnert an Trampeln einer Büffelherde
und das nehme ich den Kerlen ein bisschen übel
das haben sie sich von mir abgeschaut



01.12.2023

Heute beginnt der meterologische Winter und es hat tatsächlich die ganze Nacht geschneit. das Ergebnis ist Chaos auf den Straßen und nasse Schuhe im Büro.
Eigentlich nur Ärger, trotzdem freue ich mich jedes mal, wenn es Schnee gibt.
Als Kind habe ich darunter gelitten, dass ich einer eher schneearmen Gegend aufgewachsen bin und weiß es deshalb zu würdigen, dass es in meiner jetzigen Heimat öfter weiße Winter gibt.
Am Abend, bei einem schweren Rotwein vor dem Ofen sitzen und in die frostige Nacht hinausschauen, ist pure Poesie.


22.11.2023

Oh Mann ist das lange her, seit ich hier letztmalig was eingestellt habe. Es ist einiges passiert seitdem. Unter anderem hat mich ein Motorradunfall den Geruch des Todes kosten lassen und die Menschheit ist noch ein Stück bescheuerter geworden. Aber es hilft nichts, irgendwie muss es weiter gehen.
Ich werde deshalb so lange es irgendwie machbar ist weiter schreiben und veröffentlichen.
In den letzten Tagen ist ein vielversprechender Kontakt mit einem seriös wirkenden Verlag aus Hannover entstanden. Mal sehen, vielleicht kann ich Anfang nächsten Jahres eine Neuveröffentlichung präsentieren.

... ja und auch hier werde ich mich jetzt wieder öfter zeigen ... bestimmt nicht jeden Tag ... aber garantiert öfter!


16.04.2021

Corona legt einen lahm, auch wenn man nicht infiziert ist. Der Blog hier ist der beste Beweis dafür.
Klar, die Einschränkungen, die die Pandemiebekämpfung notwendig macht, sind lästig, aber genau genommen fehlt mir nichts.
Trotzdem fühle ich mich seit Monaten wie krank. So kraft- und antriebslos bin ich sonst nur, wenn ich Liebeskummer habe.
Üblicherweise ist jetzt die Zeit, wo die Frauen allmählich wieder Kleider tragen und die Röcke kürzer werden.
Nicht einmal das hat meine kreative Ader bis jetzt merklich befeuern können.
Ich habe mir vorgenommen dagegen jetzt aktiv anzukämpfen, so kann das nicht weiter gehen.

24.04.2024

Manche Dinge brauch einfach Ihre Zeit.
Das Gedicht "Für den Getränkeverkäufer im ICE" habe ich vor vielen Jahren geschrieben und veröffentlicht, ohne das es größeres Aufsehen erregt hätte. Jetzt erreichen mich plötzlich Anfragen zum dem Text von Schulklassen und sonstigen Leuten bis aus der Schweiz. Das ehrt mich natürlich, bringt mich aber auch ein bisschen in Schwierigkeiten, da ich teilweise erst nachdenken muss, was ich mir beim verfassen des Textes damals so genau gedacht habe.

22.04.2024

Am Wochenende durfte ich mich einem echten Kulturoverkill hingeben.
Am Donnerstag Bruckners 9. Symphonie im Regensburger Dom und am Freitag Dvoraks Oper "Rusalka" im Theater. Beides war - jedes auf seine Art - eine musikalische Offenbarung und hat mich in meiner Einschätzung bestärkt, dass es die Musik ist, die den Menschen am ehesten einen Blick hinaus, über die irdischen Zwänge und Gegebenheiten, ermöglicht.


17.04.2024

Leider hat mein Vorsatz hier wieder regelmäßig etwas zu posten bisher nur eine sehr kurze Halbwertszeit gehabt.

Da jedoch inzwischen tatsächlich ein neuer Band mit Gedichten und Kurzprosa von mir unter dem Titel "Vollmondtänzer" erschienen ist bin ich wild entschlossen diese Vorhaben jetzt tatsächlich in die Tat umzusetzen.

Ansonsten bin ich aktuell mal wieder schwer auf Neil-Young-Trip, was mich zu folgenden Zeilen inspiriert hat:


An ode to Neil Young and Crazy Horse

 

Die Gitarren verzerrt
sägende Feedbackorgien
laut
herb
dazwischen stille Momente
zart
weiblich 
beinahe überirdisch schön

kein Ton zu viel
keine Kompromisse

alte Männer in Flanellhemden
beide oversized und ausgebeult
spielen sich auf der Bühne selbst in Trance

ihr Tanzen erinnert an Trampeln einer Büffelherde
und das nehme ich den Kerlen ein bisschen übel
das haben sie sich von mir abgeschaut



01.12.2023

Heute beginnt der meterologische Winter und es hat tatsächlich die ganze Nacht geschneit. das Ergebnis ist Chaos auf den Straßen und nasse Schuhe im Büro.
Eigentlich nur Ärger, trotzdem freue ich mich jedes mal, wenn es Schnee gibt.
Als Kind habe ich darunter gelitten, dass ich einer eher schneearmen Gegend aufgewachsen bin und weiß es deshalb zu würdigen, dass es in meiner jetzigen Heimat öfter weiße Winter gibt.
Am Abend, bei einem schweren Rotwein vor dem Ofen sitzen und in die frostige Nacht hinausschauen, ist pure Poesie.


22.11.2023

Oh Mann ist das lange her, seit ich hier letztmalig was eingestellt habe. Es ist einiges passiert seitdem. Unter anderem hat mich ein Motorradunfall den Geruch des Todes kosten lassen und die Menschheit ist noch ein Stück bescheuerter geworden. Aber es hilft nichts, irgendwie muss es weiter gehen.
Ich werde deshalb so lange es irgendwie machbar ist weiter schreiben und veröffentlichen.
In den letzten Tagen ist ein vielversprechender Kontakt mit einem seriös wirkenden Verlag aus Hannover entstanden. Mal sehen, vielleicht kann ich Anfang nächsten Jahres eine Neuveröffentlichung präsentieren.

... ja und auch hier werde ich mich jetzt wieder öfter zeigen ... bestimmt nicht jeden Tag ... aber garantiert öfter!


16.04.2021

Corona legt einen lahm, auch wenn man nicht infiziert ist. Der Blog hier ist der beste Beweis dafür.
Klar, die Einschränkungen, die die Pandemiebekämpfung notwendig macht, sind lästig, aber genau genommen fehlt mir nichts.
Trotzdem fühle ich mich seit Monaten wie krank. So kraft- und antriebslos bin ich sonst nur, wenn ich Liebeskummer habe.
Üblicherweise ist jetzt die Zeit, wo die Frauen allmählich wieder Kleider tragen und die Röcke kürzer werden.
Nicht einmal das hat meine kreative Ader bis jetzt merklich befeuern können.
Ich habe mir vorgenommen dagegen jetzt aktiv anzukämpfen, so kann das nicht weiter gehen.

08.12.2020

40 Jahre ist es jetzt her, dass John Lennon erschossen wurde.
Ich weiß noch genau wie mich an dem Tag mein Vater, so wie an jedem Werktag, aufgeweckt und mir die Nachricht überbracht hat.
Obwohl ich zu spät geboren bin, um die Beatles-Zeit bewusst miterlebt zu haben, hat mich dies damals schwer erdschüttert.
Und seltsamerweise berührt mich John Lennons früher Tod bis heute. Die Magie, die von den Beatles ausging und bis heute nachwirkt, scheint zeitlos zu sein!

30.11.2020

Üblicherweise bin ich ja kein großer Freund dieses Lichterschmucks, der mir im Advent von fast allen Fenstern und Balkonen entgegenstrahlt.
In dem Jahr aber, in dem der beginnende Winter irgendwie noch dunkler und freudloser als sonst wirkt, bin ich richtig froh um jeden Versuch etwas Helligkeit in die Welt zu bringen.

26.11.2020

Warum sich der Dudel-Funk ausgerechnet so auf die Musik der 80--er-Jahre fokussiert ist mit ein Rätsel.
Ich habe diese Jahre sehr bewusst erlebt, das war eine ziemliche Scheißzeit.

Die Atommächte waren bis an die Zähne hochgerüstet und ein unbedachter Husterer von einem der Beiden hätte jederzeit die Vernichtung unseres Planeten auslösen könne, falls das nicht die damals noch beinahe ungebremste Umweltzerstörung vorher von selbst erledig.
Es waren finstere, kalte Jahre, die Menschen waren verängstig und irgendwie entwurzelt.
Diese Endzeit-Feeling hat sich natürlich auch in Popmusik und Mode nieder geschlagen.

Auf viele wirkt das jetzt im Nachhinein offensichtlich lustig.
Ich empfinde die meiste Musik aus der Zeit als leblos und die Mode als Ausdruck der damaligen Hilflosigkeit.


25.11.2020

Dunkle Tage sind das momentan.
Wegen des Dauernebels wird es kaum richtig hell und Corona sorgt dafür, dass sich alles in einen monotonen Trott verwandelt.
Keine Konzerte, kein Theater, kein Kino, kein schickes Essen, keine Freunde.
Ein Tag ist wie der Andere.
Aufstehen, Arbeit, Schlafen.

24.11.2020

In einem Monat ist Heilig Abend, kaum zu fassen.
Gerade war noch Sommer und jetzt hängt schon der Weihnachtsschmuck in ersten Fenstern.

Gestern war so ein typischer Novembertag mit Nebel und Nieselregen.
Am Abend bin ich beim Lesen vor dem Schwedenofen eingenickt und glaubte, im Halbschlaf eine landwirtschaftliche Maschine draußen im Hof zu hören.
Es stellte sich dann aber heraus, dass sich mein Kater zu mir auf die Couch gesellt hatte und vor Wohlgefallen laut wie ein Dieselmotor schnurrte.

23.11.2020

Sicherlich ist es zu einfach alles, was nicht schön ist, Corona in die Schuhe zu schieben.
Aber ich muss feststellen, seit dem dieser Virus unser Leben dominiert ist meiner Kreativität weitgehend die Luft ausgegangen.
Das Leben unter den gegebenen Umständen in der Spur zu halten, ohne dabei sich in dunklen Gängen zu verirren kostet so viel Kraft, dass für andere Ding kaum noch etwas übrig bleibt.
Eine blöde Zeit ist das!


Novemberrose

Hinter der Hausecke versteckt
hat sie den kalten Nächten widerstanden

wie ein Gruß
aus ferner Zeit
reckt sie trotzig ihre Blüte
der Sonne entgegen
die matt und krank am Himmel hängt

das dunkelbraune Vergehen um sie herum
interessiert sie wenig

ihre Zeit ist jetzt gekommen
auch wenn der erste Frost
bald letztes Leben löschen wird

ihr Rot hat gestrahlt
wird ewig sein


16.11.2020

Eigentlich wollten wir ein paar Wellness-Tage im Bayerischen Wald verbringen, aber Covid-19 hatte was dagegen.
Die Tage zu Hause waren, trotz des trüben Wetters, auch sehr erholsam.
Was mir allerdings schon schwer abgeht, ist der Theaterherbst.
Üblicherweise schlüpfe ich um die Jahreszeit auf der Bühne in eine andere Identität. Bis diese Phase vorbei ist, ist dann auch der dunkle November rum. In dem Jahr kriege ich ihn voll ab!

04.11.2020

Egal wie die US-Wahl letztendlich ausgeht, sie ist eine Schande für das Land.
Selbst wenn Biden noch gewinnen sollte, was der gesamte verbliebene, nicht völlig verblödete Rest der Menschheit hofft, wird es als Makel an den USA kleben bleiben, dass ein vulgärer, ungebildeter und selbstverliebter Egomane nach vier Jahren Amtszeit, in denen er sämtliche demokratische und amerikanische Werte bespuckt und Füßen getreten hat, nicht krachend aus dem Weißen Haus verjagt wurde.

26.10.2020

Am Samstag war es wieder einmal so weit.
Das Motorrad steht im Winterlager, das Sommerhalbjahr ist endgültig vorbei.
Es bricht mir jedes Jahr fast das Herz, wenn ich dem Fat Boy die Batterie raus schraube und ihn in den Winterschlaf versetze.

16.10.2020

Ich frage mich, was ich gemacht habe bevor es Corona gab.
Seit Wochen tue ich in meinem Job so gut wie nichts anderes, als zu versuchen das Chaos, das durch dieses Drecksvirus verursacht wird, irgendwie zu ordnen.
Vergeblich!
Der Winter hat noch nicht mal ansatzweise begonnen und schon schnellen die Infektionszahlen in die Höhe.
Ich fürchte da kommt noch einiges auf uns zu.

14.10.2020

Gestern war es dann soweit: Herbst/Winterfeeling!
Draußen: Finster, nass-kalt, windig.
Drin: Knisternder Kaminofen, Musik von Händel, neben mir auf der Couch eine schnurrende Katze und in meinen Händen ein Buch über Novalis.
Das sind die Momente, in denen mich die Welt mit all ihren Banalitäten und Tücken nicht ärgern kann.

13.10.2020

Urlaubs- und krankheitsbedingt habe ich das Tagebuch die letzten Woche leider ziemlich vernachlässigt.
Jetzt bin ich wieder zurück auf Kurs!
Daheim sorgen inzwischen zwei Katzen für kreatives Chaos und ich bin aktuell schwer auf Beatles-Trip.
Klar geworden ist mir dabei, dass wenn es noch eines Nachweises bedurft hätte, dass die Mehrheit der Menschheit rettungslos verblödet ist, dieser dadurch erbracht wurde, dass die Beatles-Single "Strawberryfields forever / Penny Lane" die erste Beatles-Single seit "Love do" war, die nicht Nummer 1 wurde.
Grund dafür war ein gewisser Engelbert Humperdinck mit seine Liedchen "Release me"! 

08.09.2020

"In the backstreets of America, they kill the Dream of America"" sang vor einigen Jahren Tracy Chapman.
Da hat sich zwischenzeitlich einiges geändert, das passiert nun mitten im Oval Office des Weißen Hauses.
Der sogenannte Präsident der USA tritt sämtliche Wert, für dieses Land einst stand mit Füßen und die zivilisierte Welt sieht machtlos zu.

Gebe Gott, dass dieser Vollpfosten im November in den Ruhestand geschickt wird!


21.08.2020

Vögel am Abend

Abendpalaver im Zwetschgenbaum
es gibt viel zu besprechen
der Tag war lang

aufgeregte Spatzen
gut gelaunte Meisen
dazwischen Amseln
die für Ordnung sorgen möchten

eine Symphonie des Lebens

erst wenn die letzten Sonnenstrahlen schlafen gehen ist Ruhe

bis zum nächsten Tag
der wieder viel Gesprächsstoff liefern wird

18.08.2020

Ich kapier es einfach nicht! Warum muss man unbedingt ins Ausland fahren?
Diesen ganzen Mist mit den Corona-Zwangstests für Reiserückkehrern und die Angst vor einem zweiten
Look-down hätte man sich sparen können.
Dieser Zwang auf Teufel komm raus im Urlaub ans Meer zu müssen ist echt schräg.


Alter Sommer

Er gibt noch einmal alles

über dem Asphalt flimmert seine Mittagshitze
seine Abende sind lau

die Grillen lässt er zirpen
die Mädchen ihre sonnenbraunen Beine zeigen

und doch
er ist müde geworden

sein Morgen sind feucht
sein Licht hat ihre Unschuld verloren

wie ein alter Mann
zieht er den Bauch ein
spannt die Muskeln an

vergebens

05.08.2020

Das Grün ist braun geworden
die zarten Triebe hart und holzig

schon steigen erste Nebel aus den Wiesen
und wehen über kahl geschorene Felder

am Waldrand
die Kastanien
noch gestern groß und stolz
werfen ihre kranken Blätter ab

das Werden und Wachsen ist vorüber
die Leichtigkeit verbrannt
in schattenloser Mittagshitze

als müssten sie uns trösten
schwitzen müde Wälder
in dumpfen Nächten bunte Zauberpilze für uns aus

komm
lass sie uns suchen gehen

wir zwei
zusammen

ohne dich verlauf ich mich im Unterholz

04.08.2020

Es ist nicht genug um damit in den Großhandel einzusteigen, aber ein geiles Gefühl ist es trotzdem.:
Ich habe gestern meine ersten eigenen Honig geschleudert.

Als ob sie es geahnt hätten, haben mich meine surrenden Mädels am Tag davor nochmals ordentlich attackiert und gestochen. Vermutlich war ich da schon so aufgeregt, dass ich sie nervös gemacht habe.

28.07.2020

Spätsommer

Das Korn steht feist in Reih und Glied
als könnt ihm nichts geschehen

doch bald
werden nur mehr öde Stoppeln sein

schon lecken sich Mähdrescher die hässlichen Lippen
noch ein paar Tage
dann werden sie losgelassen
um den Sommer wegzufressen

die Sonnenblumen ahnen um das Ende
und senken
wie in ein Gebet vertieft
demütig ihre Köpfe

.

24.07.2020

Like a bridge over troubled water

I will lay me down

als ich dir damals die LP geschenkt habe
meinte ich das ernst

ich wollte deine Tränen trocknen
und dich in schweren Zeiten trösten

hat nicht geklappt

du hattest keinen Brückenbedarf

oder dir war meine Statik zu wackelig

das könnte ich fast verstehen


14.07.2020

Meine Frau ist gestern Abend früh schlafen gegangen und ich war zu faul zum Lesen, so dass ich ziemlich entspannt/blöd vor dem Fernseher gelegen bin und durch die TV-Programme gezappt habe.

Üblicherweise bin ich kein Anhänger von Verschwörungstheorien, aber bin ich dabei schon hin und wieder auf den Gedanken verfallen, dass irgendeine Macht - China, Fürstin Gloria, Lassie oder was weiß ich wer - an der systematischen Verblödung des deutschen Volkes arbeitet.
Was es da, von ein paar ganz wenigen Sendern wie Arte und 3sat mal abgesehen, geboten gab, muss einem zwangsläufig den Glauben an die Menschheit nehmen.
Sollte kein finsterer Plan hinter dem Schwachsinn stecken, und die Vorstellung erschreckt mich eigentlich noch mehr, dann ist das womöglich ein Spiegel unserer Gesellschaft und dann braucht sich wirklich niemand mehr darüber zu wundern, warum die Welt laut Hurra schreiend auf den ein paar Schritte entfernten Abgrund zu rennt!

13.07.2020

Ich weiß, ich bin selber schuld und ich wollte mir das blöde Fußballspiel wirklich nicht anschauen.
Wenn du aber nun aber mal aus unerfindlichen Gründen Club-Fan bist, dann funktioniert das nicht.
Wie auch immer, ich bin am Samstag jedenfalls um Jahre gealtert!

Tore in der letzten Minute der Nachspielzeit fängt sich üblicherweise der Club ein, statt sie zu schießen.
Aber an dem Tag hatte der Fußballgott offensichtlich ausnahmsweise ein Einsehen mit den geplagten Nürnberg-Fans.

10.07.2020

Auf dem Weg ins Büro an einem Sommermorgen

 

Der Tag ist früh aufgestanden
schon am Morgen steht die Sonne südlich hoch am Himmel

die Männer von der Straßenreinigung
machen eine erste Zigarettenpause
eine jungen Frau in buntem Kleid geht vorbei
sie lächeln

ich mache die Musik lauter
setze meine Sonnenbrille auf
und lasse die Haare im Fahrtwind wehen

er riecht nach Ferien und Verlieben

nach Lachen

nach Leben

02.07.2020

Gewitternacht

Nervöses Fackellicht am Himmel
die Nacht knurrt jenseitig und unheilvoll

Wind faucht zornig um die Ecken
zerreißt den Sommergärten die Frisur

die Häuser
sonst so stolz
ducken sich verschreckt und
machen sich klein
genau wie ich


26.06.2020

Ich schaue sie mir echt nicht mir an diese 1b-Krimiserien!
Leider bin am Abend meist zu schlapp, um noch was sinnvolles zu tun, aber das ist wirklich pure Zeitverschwendung.
Der Plot ist fast immer an den Haaren herbeigezogen und die beteiligten Schauspieler wirken überfordert.
Yvonne Catterfeld beispielsweise hat bestimmt einige Talente, die Schauspielerei gehört allerdings definitiv nicht dazu ...

25.06.2020

Irgendwie ist dieses Jahr nie so richtig in die Puschen gekommen.
Die Tage beginnen schon wieder kürzer zu werden und ich warte insgeheim noch immer darauf, dass 2020 wirklich startet.
Dieser blöde Covid-19, im Verbund mit dem übrigen Wahnsinn dieser Tage, lassen in mir immer mehr den Wunsch nach einem Reset wachsen.

24.06.2020


Der Tag wird kommen
an dem ich mich für alles werde rechtfertigen müssen

wie soll ich dann die vielen unschuldigen Frühlingsmorgen
wie die lauen Sommerabende erklären
die ich achtlos habe vergehen lassen
wie den Wein
den ich nicht aus dem Keller geholt
wie die Frauen
die ich nicht anzusprechen traute
 

sie werden von mir Erklärungen fordern
für meinen fehlenden Mut
und mich fragen
warum ich mein Leben
in Plastikfolie eingeschweißt
und ein Leben lang angestarrt habe

man wird mich anklagen
wegen vorsätzlicher Lebensverweigerung
wegen wissentlicher Glücksvernichtung
wegen nachgewiesener Menschseinsuntauglichkeit

und ich werde nichts
absolut nichts
zu meiner Verteidigung vorbringen
sondern nur um Gnade bitten können


23.06.2020

Bezüglich der Verpflichtung zum Tragen von Mund- und Nasenmasken fordere ich eine Nachbesserung:

Frauen unter 25 sollten davon befreit werden. Es ist ein Jammer wenn man bei den vielen hübschen Mädels das Gesicht nur erahnen kann.

Ich fühle mich in meinen Grundrechten beschnitten.

16.06.2020

Loser

Manchmal
kommt es richtig dick

erster Arbeitstag nach dem Urlaub
und Termin beim Zahnarzt

der Club hat verloren
und Bayern gewonnen

Donald Trump im Fernsehen
Fürstin Gloria in der Zeitung

manchmal
schalten alle Ampeln auf Rot
sobald sie dich erblicken

an solchen Tagen
macht sich die Katze aus dem Staub
wenn du sie streicheln willst
und die rothaarige Kassiererin im Supermarkt
von der du hättest schwören können
dass sie auf dich steht
würdigt dich keines Blickes

an solchen Tagen hängt
der Geruch des Losers an dir
und schreckt sie ab

dagegen hilft kein Deo
und kein Duschen
da muss man durch

 


06.05.2020

… und immer wenn du denkst es geht nicht mehr …
Wahnsinn … heute hat sich der Stuttgarter Radius-Verlag bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass er gerne ein paar Gedichte von mir in seinem Kulturmagazin "DAS PLATEAU" veröffentlichen möchte.
Gerade in letzter Zeit war ich ziemlich frustriert, da ich einiges, meiner Meinung nach durchaus vorzeigbares, geschrieben hatte, es aber irgendwie immer schwieriger wird Lyrik irgendwo sinnvoll zu publizieren.
Das Angebot aus Stuttgart freut mich deshalb desto mehr!

05.05.2020

Ich fasse es nicht …!
Als ob es nichts Wichtigeres gäbe wird seit Wochen darüber diskutiert, wann und wie die Fußballbundesliga wieder ihren Betrieb aufnehmen kann.
Ich bin auch Fußballfan, aber auf ein Gekicke in leeren Stadien, nur damit die Vereine ihre Übertragungsmillionen scheffeln können, verzichte ich gerne.
Und dann die Härte! Um die frei gewordene Sendeplätze zu füllen, werden jetzt ernsthaft alte Fußballspiele übertragen … das ist krank!


30.04.2020

Ich kann mir nicht helfen, ich komme mir jedes mal vor, als ob ich einen Überfall starte, wenn ich mir meine Mund- Nasenmaske überziehe, bevor ich in den Supermarkt gehe.
Bisher war man das nur von den asiatischen Touristen in der Altstadt gewohnt, jetzt laufen fast alle mit diesen hässlichen Dingern herum.
Das Schlimme ist, nach dem jetzigem Stand ist davon auszugehen, dass wir mit den Mund-Nasenmasken auch Weihnachten feiern werden.

23.04.2020

Gestern habe ich einen Film gesehen.
Bei den Szenen, die im Winter spielten, lag Schnee und es war offensichtlich richtig kalt.
Später dann, als die Vegetation anfing zu wachsen, regnete es immer wieder.
Dafür gab es keinen Dauersonnenschein und keinen Mistralwind.
Die Leute gingen gemeinsam und ohne Mund-Nasenmasken in Kneipen und Konzert und einige sogar zum Fußball.
Das war ein echter Fantasyfilm.

21.04.2020

Der Versuch mit einem internationalen Homeoffice-Konzert etwas Normalität zu suggerieren war gut gemeint aber letztendlich ein hilfloses Unterfangen.
Paul McCartney oder die Rolling Stones daheim im Wohnzimmer und in Hausschuhen zu sehen hat es wirklich nicht gebracht.
Es hilft nichts, wir müssen akzeptieren, dass auf längere Zeit nichts so sein wird, wie wir es gewohnt waren.

16.04.2020

Ich bin noch nie so viel spazieren gegangen wie momentan.
Zum Laufen kann ich mich nach der Arbeit nur schlecht aufraffen, das Fitnessstudio ist zu und sonst ist auch nichts los.
Auch wenn ich mir das vorher kaum hätte vorstellen können, die Gänge mit meiner Frau im Wald tun mir richtig gut.
Nicht dass Corona irgendwelche gute Seiten hätte, aber ohne die bestehenden Beschränkungen hätte ich diese Erfahrung vermutlich nicht gemacht.

15.04.2020

Von starken Männern und zierlichen Frauen

Meine Schwäche für zierliche Frauen
wird mir immer wieder zum Verhängnis

der Blick eines solchen zerbrechlichen Wesens genügt
sofort fährt schlagartig in mir der Drang hoch
sie vor der grobschlächtigen Welt zu beschützen

so ein Blödsinn
die kommen gut allein zurecht

wahrscheinlich besser sogar als ich
mit meinem breiten Kreuz und meinen muskulösen Armen

die
die es gut mit mir meinen
schenken mir ein kurzes Lächeln
dann gehen sie mit den anderen ihren Weg
und ich bleibe zurück
groß
stark
allein
und traurig


14.04.2020

Das seltsame Osterfest ist vorbei, die Coronakrise leider nicht. Wir werden durchhalten müssen, wobei ich, sowie vermutlich die meisten übrigen Menschen, zumindest eine Perspektive herbeisehnen, wie eine Rückkehr zu einer wie auch immer gearteten Normalität aussehen könnte. 

Gestern habe ich dann spät am Abend ein Konzert von U2 in der Mediathek entdeckt und angesehen.
Klar hat Bono einen Hang zu großen Gesten und zur Theatralik, aber trotzdem, das hat mir richtig gut getan. 

09.04.2020

Morgen wird meine Harley aus dem Winterschlaf geweckt. Auch wenn Spritztouren aktuell nicht drin sind wird es Zeit, dass sie endlich wieder ihr liebliches Stimmchen erhebt. Ich vermisse dieses sonore Blubbern und Brummen.
Ansonsten stelle ich gerade fest, dass mir in dieser schwierigen Phase klassische Musik sehr gut tut.
Jethro Tull und Tangerine Dream höre ich unverändert oft und gerne, aber Mozart, Händel und Bach geben mir in diesen Tagen die Kraft und Zuversicht die ich brauche, um nicht durchzudrehen.


Zeit zu sterben

Irgendwann spürst du es nicht mehr

du findest es richtig jeden Tag ins Büro zu gehen

du findest es okay acht Stunden vor einem Bildschirm zu sitzen

du akzeptierst
dass du zu alt bist für die vielen bestürzend schönen Frauen

du hältst Filme mit Simone Thomalla für normal

und irgendwann gewöhnst du dich sogar an alkoholfreies Bier

und spätestens dann
wenn du den Schmerz des täglichen Wahnsinns nicht mehr spürst
ist es Zeit zu sterben

08.04.2020

Ich bekomme heute von einem Bekannten ein zweites Bienenvolk geliefert.
Da die Vegetation kurz davor ist so richtig mit dem Blühen anzufangen, geht es jetzt mit der Imkerei so richtig los.
Hoffentlich bringe ich das halbwegs auf die Reihe, so einfach wie sich das vielleicht darstellt, ist das leider alles nicht.
Trotzdem, ich werde mein Bestes geben und freue mich darauf dem Wachsen der beiden Völker zusehen zu dürfen.

Für die Verkäuferin in der Bäckerei am Stadtrand

Die Bäckerei war nicht einladend
weil ich Hunger hatte
ging ich trotzdem rein

ich konzentrierte mich auf die Auslage
und sah sie erst
als sie fragte was ich haben möchte
und augenblicklich
schlugen sämtliche Rauchmelder in mir Alarm

mein Gott
wie kommt so eine Frau
in so einen Schuppen

nicht mehr jung
nicht groß geschminkt
nicht auffallend gekleidet
umfing sie eine Weiblichkeit
die weit über die Ladentheke
bis in den Verkaufsraum strahlte

ihre Bewegungen ein Fließen
ihr Sprechen Honigmelodien
und als mir das Münzgeld auf den Boden fiel
hinterließ ihr Lächeln
eine sanft blutende Schusswunde in der Herzgegend bei mir

das gekaufte Gebäck
ist inzwischen hart geworden
wegwerfen mag ich es trotzdem nicht

07.04.2020

Irgendwie ist das eine seltsame Karwoche. Durch die Ausgangsbeschränkung ist eine zähflüssige Monotonie entstanden, die einen Tag kaum vom anderen unterscheidbar macht.
Nicht mal in das sonst am Karfreitag übliche Passionskonzert kann ich gehen.
Traurige Zeiten!

06.04.2020

Am Wochenende gab es einen historischen Moment für mich, ich habe die erste von meinem Bienenvolk produzierte Messerspitze Honig genossen.
Schon das Wissen eigene Bienen zu haben ist großartig, aber das hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt.
Morgen fahre ich gleich wieder raus zu meinen Mädels. Allein zuzusehen, wie sie ausschwärmen und mit Pollen beladen zurückkommen, ist immer wieder begeisternd. 


Lange Haare und Vollbart

 

Ich habe mir die Haare wachsen
und einen Vollbart stehen lassen

 

das wollte ich eigentlich immer schon
habe mich aber erst jetzt getraut

 

so bin ich gestern am Fenster gesessen
und habe den Vögeln draußen zugesehen
und dabei Musik von Bach gehört

 

von Zeit zu Zeit
bin ich mir durch die Haare gefahren
habe mich am Bart gekratzt
und mir überleg
dass alt werden auch seine gute Seiten hat


03.04.2020

Geradezu bizarr sind momentan die Sportteile in den Tageszeitungen.
Es gibt schlicht und einfach nichts zu berichten, was auch nur halbwegs von Belang wäre.
Trotzdem werden von den Sportreportern weiterhin seitenlange Berichte veröffentlicht. 
Leute spart euch die Energie, das liest kein Mensch.
Ob Boateng, mit seinem Lxusschlitten irgendwo in eine Leitplanke gekracht ist, oder ob Sane das Lauftraining intensiviert hat, interessiert, gerade in der jetzigen Situation, keinen großen Geist! 

02.04.2020

Irgendwie habe ich zur Zeit absolut keine Lust zu fernsehen.
Die Nachrichten- und Diskussionssendungen frustrieren mich, da es dabei fast ausschließlich um Corona geht und es dazu, außer den neusten Infektions- und Todeszahlen, eigentlich nichts zu sagen gibt.
Die Filme, die laufen, haben mit dem momentanen Leben so gut wie nichts zu tun.
Ich kann damit zur Zeit einfach nichts anfangen.
Ich kämpfe wirklich mit aller Macht dagegen an, dass Corona mein Leben beherrscht, aber so richtig will das nicht klappen! 

Zur Zeit habe ich es mal wieder mit den Frauen. Vermutlich weil man zur Zeit so wenige von ihnen sieht …


Frauenkenner

Manche Typen wissen sich Frauen gegenüber
einfach nicht zu benehmen

entweder sie machen einen auf wilder Hengst
weil sie glauben Frauen stehen auf Typen
die mit ihren Hoden denken
weil ihr Hirn mit dem Steuern der Darmtätigkeit
bereits an seine Grenzen gestoßen ist
oder sie geben den verständnisvollen Schmusekater
der auf Befehl schnurrt und sein Köpfchen an ihnen reibt
und vergessen dabei
dass Kastraten auf Dauer nicht mal eine halbe Sache sind

am übelsten sind aber die
die mit Frauen genauso umgehen und quatschen
wie mit ihren Stammtischbrüdern
respektlos und schmierig
keine Ahnung
vielleicht sind die schwul
und können Frauen von Männern nicht unterscheiden

glaubt mir Jungs
so wird das nichts
Frauen waren die absolut beste Idee
die Gott je gehabt hat
und deshalb sollten wir sie auch mit Respekt behandeln

und wenn ihr bei einer landen wollt
bringt sie dazu
dass sie mit und nicht über euch lacht

eigentlich ist es mit den Frauen ganz einfach

theoretisch jedenfalls

01.04.2020

Beinahe wäre ich Kollegen auf den Leim gegangen, die heute bei mir die Beschaffung eine E-Tandems beantragt haben. Glücklicherweise ist mir eingefallen, was wir heute für ein Datum haben, bevor ich mich aufgeregt habe.
Ansonsten habe ich den Eindruck, dass Fernsehen und Rundfunk, noch mehr als sonst, bemüht sind Zuversicht und positive Stimmung zu verkaufen. In vielen Fällen kommt das derartig bemüht rüber, dass es bei mir eher das Gegenteil bewirkt.
Die aktuelle Entschleunigung des Lebens hat sicherlich auch ihre positiven Seiten, aber das ständige Gefühl der Bedrohung und des Eingesperrtseins nervt gewaltig.

Gott sei Dank gibt aber noch etwas anderes als Corona:


Beine

Ich weiß nicht was ihr immer mit euern Brüsten habt
Beine sind das Entscheidende an einer Frau
den Blick an ihnen hochwandern zu lassen und zu hoffen
für einen winzigen Moment bis in die verbotenen Zonen schauen zu können
ist tausendmal aufregender
als der Einblick in ein freiwillig dargebotenes Dekolleté
probiert es mal aus
Parkplätze sind gut dafür
wenn die Ladys dort aus ihren Autos steigen
eröffnen sich Anblicke
die dir den Tag retten können

und der Teufel soll den Schneider holen der die erste Damenhose genäht hat  

31.03.2020

Dieser blöde Coronavirus hat es geschafft mich die letzten zwei Wochen faktisch lahm zu legen.
Nicht dass ich daran erkrankt bin, sondern das organisatorische Chaos, das ich deswegen zu bewältigen hatte, hat mein Leben in den Krisenmodus versetzt.
Inzwischen ist das Erforderliche halbwegs auf den Weg gebracht, aber teilweise war ich ehrlich am Ende meiner Kräfte.
Interessant ist wie verscheiden die Menschen mit der Krisensituation umgehen. Ein Teil reagiert völlig panisch, andere wiederum verhalten sich so, als ob sie das Ganze nichts anginge.
Positives gibt es Gott sei Dank auch zu berichten. Meine Bienen haben den Winter überlebt und sind schon wieder fleißig am Fliegen und ich habe es tatsächlich hinbekommen, für unseren Fernseher die Mediathek zu aktivieren.
Auf Letzteres bin ich fast ein bisschen stolz! 

           

11.03.2020

Gestern ist es erstmals passiert

 

ich habe mitbekommen
wie zwei junge Frauen
von mir tatsächlich
als netten älteren Herrn
gesprochen haben

 

so eine Frechheit

 

ich bin nicht nett

06.03.2020

Erinnert sich jemand an diese Pop-Band "Middle of the road" aus den 70-ern?
Die hatten doch diese süße, blonde Sängerin, die meist diese (zu) kurzen Kleidchen trug.
Die Musik war auch eher leichtgewichtig, passte aber irgendwie zu der Zeit damals.
Na ja, jedenfalls habe ich auf YouTube ein aktuelles Video der Band gesehen.
Puhh … ich habe nachgeforscht … die blonde Maus ist inzwischen 75 und sieht auch so aus.
Ich sage euch, das Alter ist echt nichts für Feiglinge!

05.03.2020

Bisher hat mich der Coronavirus weitgehend kalt gelassen, doch wenn ich inzwischen die leeren Regale in den Supermärkten sehe, fängt das Ganze allmählich an mich zu beunruhigen.
Trotzdem, ich halte es noch immer für eine von den Medien geschürte Hysterie.
Bei jeder gewöhnlichen Grippewelle sterben jedes Jahr Menschen, die aufgrund ihres Alters oder wegen bestehender Vorerkrankungen zu schwach sind, um den Viren zu widerstehen.
Das ist schlimm, aber deswegen kommt es nicht zu Hamsterkäufen.
Vielleicht irre ich mich ja, aber meines Erachtens nach wird hier schon sehr viel Wind, wegen eines im Wesentlichen beherrschbaren Problems gemacht.

04.03.2020

An den Außengrenzen der EU stehen erneut tausende verzweifelter Flüchtlinge, die Folge eines zynischen Machtspiels sind.
Es ist erschütternd erleben zu müssen, wie gleichgültig den verantwortlichen Machthabern das Schicksal dieser Menschen ist.
Mir ist klar, dass Deutschland nicht alle dieser armen Teufel aufnehmen kann, aber einfach wegsehen und darauf zu hoffen, dass sich das alles irgendwann von selbst erledigt kann auch keine Option sein.

03.03.2020

Wir leben in einer Umbruchszeit. Alte Gewissheiten zerfallen mehr und mehr.
Das Neue, das sich gestaltet, bekommt nur zögerlich Kontur und verunsichert die Menschen.
Vielen macht es Angst.
Auch wenn man es im Großen noch nicht überall sehen kann, die Welt, so wie wir sie bisher kannten, wird es in einigen Jahren nicht mehr geben.
Ob das eher gut oder eher schlecht ist wird sich zeigen, aufhalten lässt es sich nicht!

17.02.2020

Der Winter ist ein Witz. Leider kann ich nicht darüber lachen.
Als ich heute Morgen das Haus verlassen habe, ist mir ein lauer Sommerwind übers Gesicht gestrichen und ein Vogel hat mich mit seinem Gesang begrüßt.
Das ist natürlich wunderschön, aber nicht Mitte Februar!

06.02.2010

Als nach der Machtergreifung der Nazis ein Fackelzug der SA an seinem Haus vorbeizog hat Max Liebermann  den Satz geprägt: "Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!" 
Mir geht es ähnlich, wenn ich sehe, was gestern im Thüringer Landtag passiert ist.
Von einem Faschisten wie Bernd Höcke und seinen Spießgesellen würde ich mich nicht mal zum Ehrenvorsitzenden des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins wählen lassen, geschweige denn zum Ministerpräsidenten eines deutschen Bundeslandes.

Schande über die FDP, Schande über die CDU, Schande über Thüringen, Schande über Deutschland!
       

04.02.2020

Ein grässlicher Sturm war das heute Nacht, ich habe furchtbar schlecht geschlafen.
Aus dem Alter, in dem man Schneemänner baut, bin ich lange raus, aber so ein Winter ganz ohne Schnee und Eis ist irgendwie auch nichts.
Möglicherweise verklärt sich das Alles im Rückblick. Trotzdem. Früher haben die Winter mehr Spaß gemacht!

29.01.2020

Meine Großmutter wäre heute 117 geworden.

Oma das ist für dich:


Für die schlesische Großmutter

Ich denke jeden Tag an sie
und manchmal glaube ich
sie ist die einzige Frau
die mich wirklich je verstanden hat

wo sie war
da war Daheim
wo sie war
konnte niemand mir was tun

wie gern
wäre ich nochmal so geborgen
wie gern würde ich
nochmal bei ihr in der Küche sitzen
und Blaubeeren mit Hefeklößen essen

mein Gott Oma
wie vermisse ich dein Schlesisch

ich verspreche dir
ich versuche wenigsten ein paar deiner Worte
durch die Zeit zu retten

und ansonsten
hab och schmuck Dank
für die Jahre mit dir
ich werde sie nie vergessen


27.01.2020

Am Wochenende habe ich endlich mal wieder einen richtig langen Lauf hinter mich gebracht.
Auch wenn mir heute die Beinmuskeln schmerzen, es war richtig gut.
Zu spüren, wie man in einen tranceartigen Flow kommt, ist immer wieder ein Erlebnis.
Ganz bei sich selber zu sein und den Kopf frei von lästigen Alltagsgedanken zu bekommen hat eine unvergleichlich reinigende Wirkung.!

24.01.2020

Regt mich das auf!
Das Leben überfordert mich tagtäglich mehr. Die Installation meines neuen Bluetooth-Kopfhörers habe ich gerade noch so hingekriegt, aber die Anschaffung und Einrichtung eines neues Laptop überfordert mich restlos.
Ohne Hilfe meines Neffen bin ich inzwischen bei solchen, an und für sich banalen, Dingen inzwischen aufgeschmissen.
Alt werden ist entwürdigend! 


20.01.2020

Die Tage in Berlin waren toll und viel zu kurz.
Berlin ist eine faszinierende Weltstadt. München ist dagegen ein provinzielles Nest!
Was mich etwas erschüttert hat sind allerdings die vielen Obdachlosen, die ihre Nächte unter irgendwelchen Brücken zubringen.
Ich kapiere nicht wie das in einem reichen Land wie dem unseren sein kann.

15.01.2020

Mitte Januar und von Winter noch immer keine Spur.
Statt dessen herrscht diese Witterung, die irgendwie gar nichts ist:
Für Frühling ist es viel zu früh, so dass man sich über die gelegentlichen Sonnenstunden und die viel zu milden Lüfte auch nicht wirklich freuen kann.
Es wird immer unübersehbar, da läuft was ganz gewaltig aus dem Ruder.

14.01.2019

Irgendwie scheint sie zu merken, dass ich meine verstorbene Katze noch immer vermisse oder vielleicht hat sie einfach nur kapiert, dass es bei mir was abzustauben gibt. Egal. Jedenfalls sitzt seit einiger Zeit jeden Morgen die Nachbarskatze vor meiner Haustür und wartet auf mich.
Ich werde dann erst mal kräftig beschmust, bevor sie von mir ein paar Leckerlis bekommt.
Danach geht sie betont lässig nach Hause und ich fahre eben so lässig ins Büro.
Ein gelungener Start in den neuen Tag für beide von uns.

13.01.2020

Am Samstagabend war es mal wieder so weit. Meine Frau war bereits schlafen gegangen und da ich noch nicht wirklich müde war wollte ich noch ein Glas Wein trinken und mir irgendwas Unterhaltsames im Fernsehen anschauen.
Dieses an und für sich eher unambitionierte Vorhaben ist leider krachend gescheitert.
Die Wahl zwischen der sich mehr als drei Stunden hinziehenden Folter von Florian Silbereisen und seinen abgewrackten Schlagersternchen, hirnlosen Quizsendungen und amerikanischen Billigserien, die ständig von nicht enden wollenden und zudem von weniger appetitlichen Damen präsentierten Werbeblöcken für Erotiktelefonkontakte unterbrochen werden führte dazu, dass ich aus purer Verzweiflung fast die ganz Flasche teuren Weins allein vernichtet habe
Die Rüge meiner Frau hierfür ist zwar nicht gänzlich unberechtigt, trifft jedoch den Falschen!

10.01.2020

Kaum ist der Weihnachtswahnsinn überstanden steht die nächste Prüfung an.
Fasching!
War bis vor ein paar Tagen Besinnlichkeit befohlen, so ist jetzt Ausgelassenheit Pflicht. Dädä … Dädä!
Ich packe das einfach nicht und lasse mit auch nicht vorschreiben, wann ich nachdenklich und wann lustig zu sein habe.
Ist das schon der Altersstarrsinn?
Keine Ahnung und wenn, dann ist es mir auch egal!

09.01.2020

Der Enkel des Auschwitz-Kommandanten Höß hat ein Buch über seine Erinnerungen an den Großvater und über die Last des Lebens mit dem Namen Höß veröffentlicht.
Die Lektüre dieses Werks kann ich nur empfehlen.
Es macht fassungslos zu welchen gewissenlosen Gräueltaten nach außen hin biedere Familienväter fähig waren und vermutlich auch heute noch sind.
Gebe Gott, dass wir vor Zeiten verschont bleiben die das Böse in uns wecken!

08.01.2020

Während er grinsend vor der Kamera mit evangelikalen Christen betet, zerfetzen auf seinen Befehl hin gerade zwei amerikanische Raketen sechs Menschen im Irak.
Und damit nicht genug droht er danach gleich noch bei Bedarf auch vor Kriegsverbrechen, wie der Zerstörung von iranischen Kulturdenkmälern, nicht zurückzuschrecken.
Der amerikanische Präsident lässt auch 2020 keine Zweifel darauf aufkommen, dass er sich für unantastbar hält.
Das für mich Unbegreifbare daran ist, dass dagegen kein Sturm der Entrüstung in den USA losbricht.
Trotz aller Probleme und Defizite war Amerika für viele Menschen ein Land, für das man Respekt bis hin zu Bewunderung empfand. Inzwischen kann man sich nur noch mit Scham abwenden!

03.01.2020

Der Jahreswechsel ist überstanden und wieder einmal habe ich ihn einfach verschlafen.
Um ehrlich zu sein mache ich das fast etwas mit Absicht.
Dieses ganze Getue um Sylvester nervt mich und aus dem Alter, mich aus Langeweile bis Mitternacht sinnlos zu betrinken, bin ich inzwischen raus.
Dafür bin ich an Neujahr zu einem längeren Lauf durch die angereifte Landschaft gestartet und habe dabei das vergangen Jahr nochmals Revue passieren lassen.
Jetzt schaue ich einfach mal was 2020 so alles bringt.

19.12.2019

Irgendwie geht mir heute schon den ganzen Tag eine Textzeile der "Fehlfarben" durch den Kopf:
"... Es liegt ein Grauschleier über den Stadt, den meine Mutter noch nicht weggewaschen hat …"
Vermutlich liegt das an dem tristen Nebelwetter draußen.
Man muss verdammt aufpassen, dass sich der graue Belag nicht auf die eigene Seele legt.

18.12.2019

Wenn ich noch einmal "Last Christmas" im Radio hören muss werfe ich das Ding aus dem Fenster!
Diese verordnete Plastikweihnachtsstimmung macht mich rasend.
Auf der Straße und selbst in den Fußballstadien massenhaft Menschen mit albernen Nikolausmützen.
Im Fernsehen fast nur noch irgendwelche Komödien, in denen alle zehn Minuten jemand vor Betroffenheit oder Rührung weint.
Da lobe ich mir die Apotheke ums Eck. Vorgestern, bei meinem Besuch, lief dort "Whole lotta love" von Led Zeppelin. Die von mir darauf angesprochen Apothekerin meinte von  "Last Christmas" bekomme sie immer so ekeliges Sodbrennen.
Das lässt mich hoffen, noch ist nicht alles verloren ...


16.12.2019

Am Wochenende hat es zum ersten mal geschneit.
Komisch, irgendwie ist es mir dabei seltsam warm ums Herz geworden.
Die Stimmung kippte dann fast ins Melancholische, weil mich plötzlich selige Erinnerungen an Kindheit und Jugend umwehten.
Genau genommen ist das kompletter Schwachsinn, weil es früher genau so wenig geschneit hat wie heute, aber mach was dagegen, in der verklärenden Erinnerung war jedes Jahr weiße Weihnacht.
       

03.12.2019

Von wegen besinnliche Adventszeit!
Auch in diesem Jahr versprechen die letzten vier Wochen vor Weihnachten wieder Hektik und Stress pur.
Nicht nur die Frage wem man was schenkt, sondern auch der Schlussspurt im Büro kostet Kraft und Nerven.
Das ganze halbgare Zeug, das das ganze Jahr schon so vor sich hingeköchelt hat, muss jetzt vor Jahresschluss unbedingt noch zum Abschluss gebracht werden, koste es was es wolle.
Ich bin echt froh, wenn Advent und Weihnachtsfeiertage überstanden sind. 

21.11.2019

Jetzt geht das wieder los!
In der Altstadt wird der Weihnachtsmarkt aufgebaut, damit auch in diesem Jahr die verkitschte und sinnentleerte Adventszeit rechtzeitig mit Klingeling, klebrigem Glühwein und schmierigen Knackersemmeln gefeiert werden kann.
Ich bin sonst wirklich für Romantik und Sentimentalität zu haben, aber hierfür fehlt mir echt jeder Zugang.
Der grausame Höhepunkt des Ganzen wird wieder dann erreicht sein, wenn Fürstin Gloria von Thurn und Taxis mit den Besuchern des Weihnachtsmarktes öffentlich Weihnachtslieder grölt!

20.11.2019

Man sollte echt nicht zum Arzt gehen ...
Eigentlich habe nur wegen einer Kleinigkeit bei meinem Hausarzt vorbeigeschaut. Das war ein Fehler!
Jetzt habe ich eine Termin zur Darmspiegelung, zum EKG und zum Komplett-Check-up.
Außerdem war ein Blutwert nicht in Ordnung, so dass ich aktuell noch mehr als sonst darauf achten muss was ich zu mir nehme.
Novemberwochen wie ich sie liebe ...

04.11.2019

Mist … tut das weh!
Ich musste am Wochenende meine Katze einschläfern lassen. Sie war länger schon chronisch krank, aber das kam dann doch sehr überraschend.
Ihr ist dadurch unnötiges Leid erspart worden, aber zusehen zu müssen, wie sich das treue Tier in ein totes Ding verwandelt ist wirklich nicht schön.

31.10.2019

Bis vor kurzem war mir Thüringen, mit seinen schönen Städten und unberührten Landschaften ein durchaus sympathisches Bundesland. Auch seine Bewohner fand ich nett, da sie, im Gegensatz zu der Bevölkerung anderen östlicher Bundesländer, nicht sächseln.
Jetzt muss ich mich aber bestürzt fragen, was bei einem nicht unerheblichen Teil der Leute dort im Kopf schief läuft.
Jemand der eine Partei wählt, deren Spitzenkandidat Björn Höcke ist, der will nicht nur seine diffuse Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen, der hat einen Dachsschaden.
Björn Höcke ist - und das ist gerichtlich bestätigt - ein Faschist, der eine Politik der Ausgrenzung und Hetze betreibt. Seine rückwärtsgewandten völkischen Phantasien erinnern verblüffend an unselige NS-Zeiten.
Ich kapiere es nicht, was wollen 23 Prozent der Wähler in Thüringen? Einen völkisch reines, neues Deutsches Reich? Niemand, der wenigstens noch eine Tasse im Schrank hat, kann so geschichtsvergessen sein.


29.10.2019

Gestern stellte ich mich mal wieder meinen Lesern im Rahmen einer Buchpräsentation.
In einem Bettenhaus (wie passend!) wurde eine Anthologie mit erotischen Texten präsentiert, die unter anderem auch meine Ode an Frauenbeine in Nylons enthielt.
Offensichtlich am meisten davon angesprochen - zumindest habe ich deren Kichern so interpretiert - haben sich davon einige reifere Damen. Bisher dachte ich, ich beschreibe mit meinem Text eine rein männliche Obsession. Damit lag ich anscheinend falsch!
Frauen sind wirklich seltsame Wesen ...

24.10.2019

Theaterzeit! So sehr die vielen Proben und jetzt die Bühnenbauarbeiten nerven, so wenig möchte ich es missen.
Es ist für mich immer wieder aufs Neue faszinierend in einen anderen Charakter hineinzuwachsen, selbst wenn es, so wie in dem Jahr, der eher einfach gestrickte eines Golems ist.
Ein immer aufs Neue schönes Erlebnis ist auch das Zusammenwachsen der an der Produktion beteiligten Truppe.
So unterschiedlich die Einzelnen in Hinblick auf Alter und Beruf auch sein mögen, im Laufe der gemeinsamen Arbeit werden sie zu einem echten Team. 

23.10.2019

Der Wanderurlaub in den Cevennen hat den Sommer für mich um fast drei Wochen verlängert, aber jetzt hat mich der Herbst doch gekriegt.
Der Garten ist abgeerntet und wartet auf den ersten Frost, das Kaminholz ist gestapelt, die Winterreifen sind aufgezogen und das Motorrad wird am kommenden Wochenende schlafen gelegt.
Es beginnt jetzt die Zeit des Ausharrens und des Wartens, die Zeit der kleinen Schritte und des Innehaltens.
Und ich glaube das ist gut so ...

05.09.2019

Gestern habe ich die Praxis einmal die Woche die 15 Kilometer vom Büro nach Hause zu laufen wieder aufgenommen.
Es war für so eine relativ lange Strecke zwar immer noch ein bisschen zu warm aber insgesamt hat es viel Spaß gemacht.
Auch wenn sich meine Beine heute anfühlen wie mit Beton ausgegossen, das Floaten durch die zunehmend herbstlicher werdende Landschaft ist unvergleichlich schön und beruhigend.

04.09.2019

Es ist schier unfassbar mit welcher Kaltblütigkeit manche Politiker ihre Länder in Geiselhaft nehmen, um ihre Eitelkeiten und ihr Machtstreben zu befriedigen.
Boris Johnson fährt sehenden Auges Großbritannien an die Wand.
Um die dümmste Idee seit dem Mittelalter, den Brexit, möglichst ungebremst durchdrücken zu können nimmt er nicht nur wirtschaftliches Chaos in Kauf sondern auch, dass sich Schottland, Nordirland und Wales verabschieden und aus Großbritannien demnächst "Klein England" wird.

03.09.2019

Wenn ich früher meine Urlaube plante und an die möglichen Ziele dachte, erschienen vor meinen Augen Bilder von Landschaften oder Städten.
Inzwischen tauchen die Gesichter von verantwortungslosen Politikern auf, die mir die Lust diese Länder zu besuchen spürbar verleiden.
In dem Jahr Frankreich, das geht grad noch so. Von Madame Le Pen hört man zur Zeit erfreulich wenig, aber in die USA oder nach Italien, Österreich, England, Ungarn oder Polen kann man eigentlich guten Gewissens nicht mehr fahren.
Für nächstes Jahr stand eigentlich mal wieder die Uckermark auf dem Plan aber Stand heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich da wirklich hin will.  

02.09.2019

Vielleicht kann ich als Westdeutscher wirklich nicht abschließend beurteilen was in den ostdeutschen Bundesländern schief läuft aber glaubt dort wirklich jemand ernsthaft, dass die Schaumschläger der AfD auch nur ein Problem nachhaltig werden lösen können.
Auf die existentiellen Fragen unserer Zeit wie Klimawandel, bezahlbare Wohnungen oder Migration hat diese Partei der Nörgler und ewig Unzufriedenen nicht mal Ansätze einer Antwort.
Die Wahlergebnisse aus Brandenburg und Sachsen hinterlassen daher bei mir ein ganz großes Fragezeichen.

30.08.2019

Erschreckend wie duster jetzt am Morgen bereits wieder ist.
Die Hitze werde ich mit Sicherheit nicht vermissen, aber die Dunkelheit macht mir schon etwas Angst.
Auf die goldenen Herbsttage freue ich mich, das ist für mich die schönste Zeit des Jahres.
Vielleicht auch deshalb weil ich weiß, dass danach November und Dezember drohend auf mich warten. 

29.08.2019

Fast so
als wollte 
mein Leben mich verhöhnen
entdecke ich
mehr und mehr von ihnen

betörend schön
in schwebend leichten Kleidern

sommerbraun

mit diesem Gang
fließend weich
stolz und lockend

ich sehe ihnen heimlich nach und
gehe weiter meinen Altmännergang

 

28.08.2019

Keine Ahnung was das ist. Eigentlich sollte ich mich ja freuen, aber je näher der Urlaub kommt, desto geringer wird mein Fernweh.
Vielleicht liegt es an meinem zunehmenden Alter, inzwischen würde ich meine freien Tage am liebsten zu Hause verbringen. Fange ich womöglich schon an seltsam zu werden?
Ein bisschen am Haus und im Garten werkeln, ein bisschen sporteln und dann mit einem guten Buch und bei entspannender Musik auf der Couch liegen sagt mir inzwischen einfach deutlich mehr zu als mich in fremden Ländern rumzutreiben.

27.08.2019

Weil ich die Fresse von Donald Trump einfach nicht mehr ertrage habe ich mir gestern, statt der Berichte über den G7-Gipfel, eine Dokumentation über die Band "Oasis" angesehen.
Irgendwie scheint mir da in den 90-er Jahren echt was durch die Lappen gegangen zu sein.
Noel Gallagher hat einen ganzen Sack richtig toller Songs geschrieben und sein Bruder Liam war das, was man in Frontsängerkreisen eine Rampensau nennt.
Schade dass die beiden sich verkracht haben, vermutlich waren aber die vielen Drogen letztendlich der wirkliche Hauptgrund dafür.

26.08.2019

Der Igel von dem ich am Freitag berichtet habe hat inzwischen seine Familie nachgeholt.
In meinem Garten sind jetzt Mama, Papa und fünf Kleine unterwegs, die laut schmatzend alles vertilgen, was ihnen schmackhaft erscheint.
Seltsam - manche Lebewesen empfindet man einfach als süß.
Igel gehören, trotz ihrer Stachel, definitiv dazu.

23.08.2019

Gestern Abend hat mich ein dicker Igel auf meiner Terrasse besucht und  meiner Katze ihr Futter stibitzt.
Die Burschen haben den Dreh echt raus.
Ich glaube ich mache das künftig auch so wie die Igel.
Mir im Sommer und Herbst so eine richtige Plauze anfuttern, den Winter komplett verpennen und im Frühjahr dann ein paar hübsche Weibchen beglücken! 

22.08.2019

Selbst für die kranken Verhältnisse des Obergroßkotz Donald Trump ist die Idee Grönland zu kaufen einfach nur bizarr.
Wieder einmal schüttelt die Welt fassungslos den Kopf.
Ich denke es ist beispiellos, in welch kurzer Zeit der Mann das Ansehen seines Landes in der Welt zerstört hat.
Bei aller teilweise berechtigter Kritik an manchen gesellschaftlichen und politischen Fehlentwicklungen, waren die USA für viele Menschen weltweit ein Land, zu dem man aufblickte und vor dem man Respekt hatte.
Unter seinem jetzigen Präsidenten kommen einem jetzt jedoch unweigerlich stiernackig, ungebildete und rassistische Hinterwäldler in den Sinn, sobald man an Amerika denkt.
Klar sind nicht alle Amerikaner tumbe Egomanen, aber irgendwas muss in einem Land, in dem eine Witzfigur wie Donald Trump Präsident werden kann, entsetzlich falsch laufen!

21.08.2019

Erfreulich wenig los auf den Straßen und im Fitnessstudio. In der Zeitung steht noch belangloseres Zeug als sonst. Das Leben geht seinen Gang, läuft aber zur Zeit irgendwie im Leerlauf.
Ich mag es, wenn die meisten Leute in Urlaub sind und ich die Stellung halte.
Ich verdrücke mich dann eine Zeit lang, wenn der Wahnsinn wieder Fahrt aufnimmt! 

20.08.2019

War das herbstlich heute Morgen! Ein Bauchgefühl sagt mir, dass der Hochsommer endgültig vorbei ist.
Mir soll es recht sein, die Hitzetage vermisse ich nicht.

Bedenklich finde ich allerdings wie dünn der Tageskalender auf meinem Schreibtisch geworden ist.
Ich könnte schwören, dass es noch gar nicht lange her ist, dass wir Ostern gefeiert haben und jetzt kann man schon wieder langsam anfangen sich erste Gedanken über die nächsten Weihnachtsgeschenke zu machen.

19.08.2019

Die drei Tage im Allgäu haben richtig gut getan. Irgendwie ist dort alles grüner und saftiger. Die Vorgärten sind vielleicht ein bisschen spießig, aber die Leute sind nett.

Was allerdings genervt hat war der Umstand, dass ich während der Fahrt gezwungen war Bayern 3 zu hören.
Ist mir da was entgangen? Wurde ein neues Zeitalter der Befindlichkeit ausgerufen?
Mal abgesehen von dem Umstand, dass es mich schwer verwundert, wenn mich ein wildfremder Moderater duzt, war die zu hörende Musik schier unerträglich.
Was bitte ist das für ein Gejammere und Genöle auf dem Sender? Sämtliche gespielte Interpreten scheinen unter irgendeiner Form von Depression oder Trennungsschmerz zu leiden und irgendwie hört sich das Zeug auch alles fast gleich an.
Die ewig gleichen Songs von Chris de Burgh, Tina Turner, Elton John oder Rod Steward auf Bayern 1 töten eine auch sehr schnell den letzten Nerv, sind aber im direkten Vergleich dann doch noch fast erträglicher.

14.08.2019

Manche Probleme lösen sich von selber.
Das Erscheinungsbild meiner Homepage war mir schon länger ein Dorn im Auge.
Jetzt hat mir die Betreiberin der Seite  - unaufgefordert (!) - ein Lifting spendiert.
Da soll noch mal einer sagen die Menschen sind schlecht.

… und damit ihr euch nicht tot scrollt werde ich meine neuen Einträge künftig jeweils an den Anfang der Tagebuchtexte stellen.

11.12.2018
Tagtäglich stürzt auf jeden von uns eine Lawine aus unfassbarer Dummheit, Kaltschnäuzigkeit und Bosheit ein. Es ist schwer dem Stand zu halten.
Um dem sich daraus entwickelnden Mitteilungsdrang zu begegnen möchte ich versuchen, hier in einer Art öffentlichen Tagebuch, dem Ausdruck zu verleihen was mich aktuell beschäftigt.
Ich kann nicht garantieren, dass ich wirklich jeden Tag dazu kommen werde etwas Lesenswertes zu formulieren, aber ich will mich ernsthaft bemühen eine gewisse Regelmäßigkeit zu erreichen.

Bei der heutige Fahrt ins Büro hat mir der an vielen Häusern angebrachte Weihnachtsschmuck ein erstes Stirnrunzeln beschert. Es ist ein Wahnsinn, was da alles leuchtet und blinkt. Oft frage ich mich allerdings, was das mit Weihnachten zu tun hat. Mancher Leuchtschmuck erinnert mich eher an die Werbung für die Neueröffnung eines Nachtclubs, denn an irgendetwas anderes.
Aber sei es drum, Weihnachten ist ohnehin zu einer sinnentleerten Kommerzorgie verkommen, da passt das dann doch wieder ganz gut.


12.12.2018
Es mag zynisch klingen, aber letztendlich war es zu erwarten.
Wieder ist es irgendwelchen selbstgerechten, scheinheiligen Fanatikern gelungen einen vermutlich psychisch labilen und sexuell frustrierten Typen davon zu überzeugen, dass es ihm und Allah zu Ehre gereicht, wenn er unschuldige Menschen erschießt.
Ich kenne jetzt Allah nicht persönlich, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er regelmäßig das Kotzen kriegt, wenn so etwas in seinem Namen passiert.

Um nicht ganz in Depression zu versinken habe ich mir gestern noch die aktuelle Berichterstattung zum Thema "Brexit" zu Gemüte geführt.
Wenn es nicht so markerschütternd traurig wäre, wie sich das Land, dem die Welt die Beatles, Pink Floyd und den Minirock verdankt, zur Lachnummer macht, wäre es die Comedynummer des Jahres. Da haben es doch seinerzeit einige unverantwortliche Egotänzer tatsächlich hingebracht den Kleingeistern und den ewig zu kurz Gekommenen unter ihren Landsleuten einzureden, dass es Zeit wird das britische Empire wieder auferstehen zu lassen.
Die Realität ist in der Regel leider recht wenig humorvoll und diese Erkenntnis kann doch einen eher bitteren Beigeschmack entfalten.


13.12.2018
Ich habe mich gestern dabei ertappt, wie ich im Internet nachgeschaut habe, ob für Heilig Abend Schnee vorausgesagt wird.
Mein Leben dauert inzwischen bereits mehrere Jahrzehnte an und ich kann mich allenfalls an eine Hand voll Weihnachten erinnern, an denen es geschneit hat oder wenigstens ein bisschen weiß draußen war.
Ende Dezember schneit es in unseren Breiten einfach selten, oft ist es um die Zeit sogar relativ mild, aber die Vorstellung von weißen Weihnachten, als Inbegriff einer heilen Welt, ist uns von den Medien und der Werbung von klein auf so eingetrichtert worden, dass man sie auch in fortgeschrittenen Alter nicht los wird.
Der schlimme Verdacht der sich in mir in dem Zusammenhang regt ist der, dass das nicht nur in Bezug auf Schnee an Heilig Abend so ist.


14.12.2018
Die Sonde von Voyager 2 hat den interstellaren Raum erreicht. Das muss man sich mal vorstellen, da hat eine von Menschen gebaute Maschine eine Reise von 18 Milliarden Kilometer hinter sich gebracht.
Abgesehen davon, dass es mir völlig schleierhaft ist wie man über eine solche Distanz eine Verbindung aufrecht erhalten kann, erschreckt mich der Gedanke an das, was die Sonde dort umgibt.
Einsamkeit, Finsternis, Kälte, Stille.
Die Sonne ist nur ein Lichtpunkt und fast so weit entfernt wie die übrigen Sterne. Voyager 2 treibt in einem endlosen Meer aus Nichts.
Dieses Szenario kommt meiner Vorstellung des Todes recht nahe und macht mir deshalb Angst.
Möglicherweise erreicht das kleine Raumschiff ja in ein paar tausend Jahren ein anderes Sonnensystem und kann dort seine Reise beenden und vielleicht hat ja auch unsere Reise in den Tod ein dahinter liegendes Ziel.
In dem Zusammenhang möchte ich den von mir sehr verehrten Musiker und Dichter Heinz-Rudolf Kunze zitieren:
"... aber sein wir nicht kleinlich, es ist beinah wahrscheinlich, dass es mehr gibt als den Tod ...".


17.12.2018
Es ist per se jeden Morgen eine Katastrophe, wenn der Radiowecker in meine Träume grätscht.
Nach Abklingen des ersten Schocks drängt sich mir dann regelmäßig die Frage auf, warum mich der Moderator wie ein kleines Kind anspricht.
Und dann diese dümmlichen Spielchen. Ich muss jetzt gleich wieder raus in eine Welt, in der es mächtig zu Sache geht.
Da hilft es mir wenig zu wissen, welche Plätzchen Frau Hofmann aus Weiden und welche Herr Krauß aus Gräfenberg bereits gebacken hat und welche Frau Zorn aus Altmannstein noch zusammen mit ihrer Enkelin backen wird.
Ich werde heute noch ein Päckchen und diverse Weihnachtspostkarten auf den Weg zu ihren Empfängern bringen, aber diese Tatsache bayerweit über das Radio zu verkünden fiele mir wirklich nicht ein und zwar schlicht und einfach aus dem Grund, es interessiert außer mir absolut niemanden.


18.12.2018
Amerika was ist aus dir geworden?
Zusammen mit der zweifelhaften Gesellschaft von Orbans Ungarn hast du als einziges Land in der UN-Vollversammlung gegen den Flüchtlingspakt gestimmt.
Nicht mal zu diesem Zeichen des guten Willens bist du mehr fähig.
Egal ob Klima, Flüchtlinge oder internationale Gerichtsbarkeit, du stellst dich gegen die Weltgemeinschaft. Ist das Arroganz oder Dummheit? Vermutlich beides.
"America first" mag vielleicht aus der Zwergenperspektive von Donald Trump und seinen Wählern eine vielversprechende Parole sein, aber "America alone" wird nicht klappen.


19.12.2018
Ich war mal wieder auf einem Rockkonzert. Auf so einem richtig lauten.
Und obwohl die ganze Veranstaltung eher vorhersehbar ablief, habe ich mich dort mächtig wohl gefühlt.
Nicht dass die gebotene Musik so wahnsinnig erhebend gewesen wäre. Die war zwar nicht übel, bot aber erwartungsgemäß wenig neues.
Was dieses anfangs unerklärliche Wohlgefühl verursacht ist vielmehr der Umstand, dass bei so einem Event die Welt einfach noch in Ordnung ist.
Die Jungs sind cool und stark. Sie dürfen T-Shirts tragen, für die sie ansonsten ausgelacht würden und ungeniert ihre Tattoos zur Schau tragen.
Die Mädels sind sexy, mindestens genau so cool wie die Jungs und tragen Klamotten, die sie ihren Töchtern zu tragen verbieten würden.
Das Leben kann so herrlich einfach sein.
Long live Rock and Roll!


20.12.2018
Helene Fischer und Florian Silbereisen habe sich getrennt.
Ich fasse es nicht!
Nicht dass die zwei Nervensägen kein Paar mehr sind, nein, dass so etwas tatsächlich eine Meldung ist, die in sämtlichen Medien ganz oben steht, das ist das Unfassbare.
Es passieren stündlich Dinge auf der Welt, die wirklich betroffen machen und über vieles sollte man informiert sein. Mit wem Helene Fischer ins Bett steigt, gehört mit Sicherheit nicht dazu.
Das Einzige was mich in dem Zusammenhang vielleicht ein bisschen interessieren würde ist, was Flori jetzt mit seinem Helene-Fischer-Tattoo macht.


21.12.2018
Mit John Mattis hat nun der letzte verbliebene Erwachsene unter all den verhaltensauffälligen Pubertanten in der US-Regierung das Weite gesucht.
Nicht in einem Kleinstaat der Dritten Welt oder der ehemaligen Sowjetunion, sondern in den USA ist einer Mischung aus Unterschicht, Neidern, Rassisten und Pöbel gelungen einen der Ihrigen ins Weiße Haus zu hieven.
Keine Ahnung was da alles schief gelaufen ist, dass es so weit kommen konnte.
Das Ergebnis dieser Katastrophe ist wenig überraschend, Donald Trump hat sein Land in Geiselhaft genommen und führt es im Stil eines Mafiabosses.
Moral, ethische Werte, Menschlichkeit sind dabei ebenso obsolet wie der Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge.
Dass dadurch das Ansehen der USA und damit auch deren Einfluss in der Welt ruiniert wird, ist ihm ebenso egal wie seinen Wählern.
Donald Trump wird hoffentlich eher früher als später wieder von der Bildfläche weg in einem seiner plattgoldverzierten Kitschpaläste verschwinden, aber die Millionen von Amerikanern, die ihn gewählt haben und sein Regierungshandeln auch jetzt noch ausdrücklich für gut befinden, bleiben.
Und das macht mir ehrlich Angst.


07.01.2019
Ein weiterer Jahreswechsel ist geschafft. Obwohl zu schaffen hat es dabei eigentlich wenig gegeben, er ist passiert, wie all die Anderen auch, er hat sich ganz einfach nicht aufhalten lassen.
Die Probleme des letzten Jahres werden uns auch 2019 versuchen in die Verzweiflung zu treiben und einige neue werden sicherlich dazu kommen.
Bleibt zu hoffen, dass uns auch im neuen Jahr einige kleine Freuden vergönnt sind, uns wieder ein paar Mut machende Menschen begegnen und Fürstin Gloria nicht allzu oft in Presse oder Fernsehen auftaucht.
Mehr als die Hoffnung darauf, dass sich Menschlichkeit und Vernunft irgendwann durchsetzen werden bleibt uns nicht.
In diesem Sinne, der Kampf geht weiter.


08.01.2019
Was mir irgendwie immer mehr abgeht sind Übergänge und Eingewöhnungsphasen.
Haben wir vor kurzem noch die ersten Schokonikoläuse in Shorts und T-Shirt verzehrt, weil der Sommer 2018 nahtlos in die Vorweihnachtszeit überging, so habe ich aktuell schon wieder Kurvenkriegprobleme.
Das letzte Läuten der Weihnachtsglocken ist noch nicht völlig verklungen, da schallte es schon Helau aus allen Ecken.
Ich weiß gar nicht, wann die Kaufhäuser ihre Schaufenster von Weihnachten auf Fasching umdekoriert haben.
Vermutlich ist der Weihnachtsschmuck noch vor der Christmette entfernt worden, damit nach den Feiertagen sofort in das Faschingsgeschäft eingestiegen werden kann.
Ich gehe davon aus und versuche mich mental schon darauf vorzubereiten, dass spätestens ab übernächster Woche die Freibäder wieder öffnen.


09.1.2019
Ich bin beleidigt.
Was bildet sich dieses Internet eigentlich ein?
Dass mir von dort ständig ungefragt Angebote für alles möglich zugehen, damit habe ich mich längst abgefunden, aber was mir da angeboten wird, das ist eine Frechheit.
Asiatische Frauen, gut, das ist vielleicht noch irgendwie nett gemeint, aber da stehe ich nicht drauf und außerdem weiß ich nicht was meine Gattin dazu sagt, wenn ich mir so eine Kirschblütenschönheit ins Haus holen würde.
Aber Treppenlifte, Gehhilfen und Viagra, was soll das?
Das muss ich mir nicht bieten lassen, ich lass mich doch nicht einfach zum Rentner abstempeln.
Kann mir jemand sagen, wie man diese Werbung stoppt?
Wobei die mit den asiatischen Mädels kann man erst mal weiter laufen lassen.


10.01.2019
Es ist deprimierend wie schnell die guten Neujahrsvorsätze in der kalten Januarluft zerbröseln.
Nach einem ganztägigen Kampfeinsatz im Büro schwindet die Motivation für einen ausgiebigen Besuch des Fitnessstudios im gleichen Umfang, wie die Lust auf ein paar Feierabendbier anwächst.
Ich beobachte diesen Automatismus schon seit vielen Jahren, ohne ein adäquates Gegenmittel gefunden zu haben. Bis heute!
Wenn man die gesteckten Ziele nicht erreicht, dann ist es falsch an sich selbst zu verzweifeln. Richtig ist es seine Ziele zu ändern.
Ich habe mein Ziele für dieses Jahr dahingehend revidiert, dass ich versuchen werde meinen Bierkonsum auf mindestens fünf Halbe pro Abend zu steigern und in der Muckibude mich darauf zu verlegen den Mädels bei Schwitzen zuzuschauen.
Es wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinbringe.


11.01.2019
Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber für mich sind das jetzt wieder die Wochen, in der die mentale Belastbarkeit auf eine harte Probe gestellt wird.
Jeder Morgen schwarz wie Tinte und kalt wie Stahl.
Wie dünnheutig ich bin merke ich unter anderem daran, dass ich bis Mittag nur klassische Musik, am besten Mozart, Händel oder Haydn ertrage.
So einen Saharasommer wie den letzten brauche ich um Gottes Willen nicht noch mal, aber ein bisschen heller wäre schon schön.


21.01.2019
Blutmond über Bayern. Trotz Wissen um Schlagschatten der Erde und langwelligem roten Licht macht dieses Naturschauspiel beklommen.
Plötzlich werden Kräfte sichtbar, die einem überaus anschaulich die eigene Unbedeutendheit erfahrbar machen.
Es ist lächerlich über was wir uns den Kopf zerbrechen, die Dinge gehen ihren Gang. Mit uns und auch ohne uns.


23.01.2019
In einer ständig komplexer werdenden Welt lassen sich viele Dinge nicht mit drei Hauptsätzen ausdrücken.
Twitter und Co. sind daher nur sehr bedingt geeignet um sich zu den Themen unserer Zeit zu äußern. Es sei denn und da sehe ich eine große Gefahr, man passt sein Denken und seine Sprache diesem Format an.
Teilweise mag das auch auf Blogs wie diesen zutreffen. Ich werde mich bemühen diese Gefahr im Hinterkopf zu behalten.


24.01.2019
Ich kann mir nicht helfen, aber die Reaktion unseres Verkehrsministers auf die Überlegungen eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen haben mich schwer an die der NRA in den USA erinnert, sobald es dort um die Einschränkung des freien Waffenverkaufs geht.
Ein reflexartiges Abschmettern sämtlicher Vorschläge, als ob sonst das nationale Selbstverständnis vor dem Aus stünde.
Und dann möchte mir Herr Dr. Scheuer auch noch was über gesunden Menschenverstand erzählen.
Ich fasse es nicht!


25.01.2019
Gut ich höre den Sender eher selten, weil die Musik, die sie dort spielen, noch elendiger ist als auf den anderen Sendern. Gestern ist mir aber erstmalig aufgefallen, dass mich die Moderatoren von Bayern 3 duzen!
Vielleicht bin ich altmodisch, aber das geht gar nicht.
Ich kenne keinen der Damen und Herren und die kennen mich nicht. Auch glaube ich nicht, dass wir irgendwelche gemeinsame Vorlieben oder Hobbies haben. Also was soll das?
Ich glaube ich werde alt ...


28.01.2019
Wir wurden versklavt. Kein Zweifel.
Die endlosen Autoschlangen, die sich schon zu nachtschlafender Zeit in die Städte quälen, die vollgestopften Vorortzüge, die Kinder mit ihren viel zu großen Schultaschen an den zugigen Bushaltestellen, all das ist eindeutig, wir wurden verkauft.
Kein freier Mensch tut sich so etwas an einem derartig frostigen und trostlosen Morgen wie heute an, wenn er nicht von seinem Besitzer dazu gezwungen wird.
Damit das nicht so krass auffällt zeigt uns Helene Fischer ihre rasierten Beine und Traumschiffkapitän Florian Silbereisen die Traumstrände im Fernsehen, die wir selber nie in Wirklichkeit sehen werden.


29.01.2019
Jetzt wo man das Gefühl hat, dass es morgens schon wieder einen Tick früher hell wird, beißt der Winter noch mal so richtig zu.
Die letzten Weihnachtsbäume wirken inzwischen verloren und deplatziert, die Weihnachtsplätzchen sind alle an die Vögel verfüttert und trotzdem will sich die Winterfinsternis einfach nicht lichten.
Durchhalten!


30.01.2019
Der PC hat heute morgen seinen Dienst verweigert. Wie sich herausstellte hatte er sich selbst mit riesigen, temporären Dateien zugemüllt und damit außer Gefecht gesetzt.
Auch meine IuK-Experten können mir nicht sagen warum.
Mir macht das Angst.
Tagtäglich arbeiten und leben wir mit Apparaten, von den wir letztendlich nicht wissen was sie machen.
Kann ich mir sicher sein, dass mein iPhone nicht mit dem russischen Geheimdienst vernetzt ist, weiß ich ob über meinen Laptop nicht die CIA mithört?
Auch ohne Neigung zu paranoiden Zwängen sind das Gedanken, die durchaus die Qualität haben um für Verunsicherung zu sorgen.


31.01.19
Ich habe der Stochastik schon während meiner Oberstufenzeit misstraut. Seit heute ist mir klar: Zu recht!
Es kann mir niemand erzählen, dass es mit einer mathematisch abgesicherten Wahrscheinlichkeitsrechnung in Einklang zu bringen ist, wenn sämtlich Ampeln auf dem Weg ins Büro mit einem hämische Grinsen auf Gelb schalten, sobald sie mich erblicken.
Seit heute bin ich mir sicher, auch scheinbar leblose Materie ist zu Bosheiten und Absprachen fähig.


01.02.2019
Wenn ich etwas auf den Tod nicht ausstehen kann, dann wenn mich jemand für blöd verkaufen will.
Schadstoffe sind schädlich, deshalb heißen sie so.
Herr Dr. Scheuer will uns jedoch glauben machen, dass das nicht der Fall ist, wenn diese aus dem Auspuff eines deutschen Autos kommen.
Ich möchte mich hiermit bei allen außerhalb Bayerns lebenden Landsleuten für die bayerischen Minister in der Bundesregierung entschuldigen.


04.02.2019

Manche Menschen schaffen es nicht ihre kindliche Trotzphase abzuschließen.
Ich bin einer davon!
Klar wurde mir das heute morgen, als bei einer Ortdurchfahrt eine dieser Leuchttafeln, mit einem dämlich dreinschauenden Smiley und der Anzeige meiner gefahrenen - angeblich zu hohen - Geschwindigkeit aufleuchtete.
Als Reaktion stiegt in mir der völlig inkorrekte Gedanke auf: Das kann ich besser, nächstes Mal schaffe ich mindestens 10 km/h mehr ...


05.02.2019
Fast mache ich mir etwas Sorgen.
Von Donald Trump ist aktuell wenig zu sehen und zu hören.
Nicht dass er deswegen weniger Unheil anrichten würde, aber er lässt es momentan lieber durch seine Lakaien verkünden.
Ist ihm inzwischen etwa die Lust auf große Auftritte vergangen?
Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dafür ist er zu eitel.
Vielleicht hat ihn sein Misserfolg in Sachen Mauer doch etwas verunsichert. Dass ihn, den größten Dealmaker aller Zeiten, den von Gott gesandten Alleskönner jemand vor den Augen der Welt ausbremst und dass dieser Jemand auch noch eine Frau ist, muss ihn tief getroffen haben.


06.02.2019
Ich bin bekennender Faschingsmuffel.
Ich kann diese organisierte Fröhlichkeit einfach nicht ausstehen.
Vermutlich den Wenigsten ist bewusst, dass das sogenannte närrische Treiben der Auftakt zu Verzicht und Kasteiung sein sollte.
Jetzt frage ich mich: Geht mich die Fastenzeit was an, wenn ich den Fasching ignoriere?
Muss ich wirklich wochenlang auf Rotwein und Schokolade verzichten, obwohl ich vorher nicht in idiotischer Verkleidung auf langweiligen Bällen war? Darüber werde ich heute mal nachdenken.


07.02.2019
Der Club hat wieder verloren, wie seit Wochen!
Ich hatte mir fest vorgenommen mich nicht mehr darüber aufzuregen.
Mache ich auch nicht, aber ärgern tut es mich doch.
Das ist wie eine Krankheit, die man einfach nicht los wird.
Woche für Woche das gleiche Elend. Unterbrochen nur von kurzen Phasen der Hoffnung, die sich regelmäßig als Luftblase erweisen.
Club-Fan zu sein ist ein hartes Los, glaubt mir das.
Fans von 1860 München wissen von was ich rede, die müssen ähnlich leidensfähig sein.
Das Einzige was ab und an etwas Schmerzlinderung verschafft ist, wenn der FC Bayern verliert. Leider passiert das viel zu selten.


08.02.2018
Ich werde demnächst einen neuen Gedichtband veröffentlichen.
Obwohl es inzwischen bereits meine siebte Veröffentlichung ist erfüllt mich dieses Wissen mit einem wohligen Schauer.
Seine eigenen literarischen Ergüsse gedruckt und in Buchform zu sehen, hat doch jedes Mal etwas Berührendes.
"Das Mädchen mit den Kaleidoskopaugen" wird er heißen, als kleine Hommage an John Lennon und die Frauen in meinem Leben.


11.02.2019
Ganz früh am Morgen, so in den ersten ein, zwei Stunden nach dem Aufwachen, da lauert sie auf ihre Chance.
Wenn das Immunsystem noch nicht so richtig in Betrieb und man noch weich von der Nacht und ihrem warmen Fruchtwasser ist, versucht die Angst in dich zu dringen.
Aber und das ist ein Vorteil des Alters, du kennst inzwischen ihre miesen Tricks und hast ihre Pläne durchschaut.
Du schwarzer Köter, du schleimige Kröte, du stinkender Aasfresser, wenn du mich kriegen willst, musst du dir was Neues einfallen lassen.


12.02.19
Manchmal hängt es und manchmal nicht.
Zur Zeit rührt sich was in Sachen meiner Schreiberei.
Im Frühjahr wird "Das Mädchen mit den Kaleidoskopaugen" erscheinen, am 21.03.2019 werde ich zusammen mit Evi Schreiner eine Lesung veranstalten und gestern habe ich die Mitteilung bekommen, dass meine Box "Drecksack" jetzt tatsächlich in ganz Deutschland aus dem Literaturautomat gezogen werden kann.
http://www.literatur-automat.de/styled/styled-110/styled-21/
So kann es von mir aus ruhig weiter gehen.


13.02.2019
Das Volksbegehren in Bayern ist durch, gut so!
Die Initiatoren hatten es mit dem Titel "Rettet die Bienen" auf eine sehr griffige Formel gebracht.
Da sich die Folgen unseres rücksichtlosen Umgangs mit der Natur inzwischen allzu augenfällige zeigen, macht sich bei vielen Menschen eine ungute Ahnung davon breit, dass hier etwas ganz gewaltig in ein Ungleichgewicht geraten ist.
Komisch, die Herrschaften der AfD höre ich zu dem Thema überhaupt nichts sagen.
Vermutlich sind sie noch am überlegen, wie sie Flüchtlinge und Ausländer für das Sterben der Bienen und Vögel verantwortlich machen könnten.


14.02.2019
Valentinstag! Auch so ein Schmarrn.
Ich lass mir doch nicht vorschreiben, wann ich meiner Liebsten Blumen schenke.
Die Werbung macht ein wenig Bohei und alle springen.
Und wehe dem, der es nicht tut.
Der muss mit häuslichen Konsequenzen bis hin zum Sexentzug rechnen.


15.02.2019
Es sieht tatsächlich so aus, als ob der Frühling erste, tastende Versuche unternimmt, um sich Gehör zu verschaffen.
Das Licht, die Wärme und die ersten Farben tun gut.
Zu Ende geht damit leider auch die Zeit, in der man ohne schlechtes Gewissen auf der Couch abhängen konnte, weil es draußen zu finster und zu kalt war, um im Garten zu arbeiten oder Sport zu treiben.
Heute muss ich dringend meine Obstbäume zurückschneiden und die Nistkästen für die Vögel anbringen.
Nichts ist es mit einem gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa …


18.02.2019
Die Väter der amerikanischen Verfassung - Frauen hatten bei deren Erarbeitung vermutlich nichts zu sagen - sind seinerzeit offensichtlich davon ausgegangen, dass ein gewählter Präsident zumindest mit einem Mindestmaß an Verantwortungsbewusstsein, Intelligenz und Anstand ausgestattet ist.
Eine Karikatur wie Donald Trump hatten sie dabei nicht auf dem Radar.
Die Folgen werden aktuell schmerzhaft sichtbar.
Flüchtlinge an der Grenze zu Mexiko werden dafür genutzt, um eine Art von existenzbedrohendem Kriegszustand für das Land auszurufen, um so das Budgetrecht des Parlaments auszuhebeln und deutsche (in den USA gefertigte!) Autos, zur Ausrufung des nationalen Notstandes, um wahnwitzige Zölle einzuführen.
Ich nehme alles zurück was ich je gegen George W. Bush gesagt habe. Im Vergleich zu Donald Trump war er ein Feingeist mit beeindruckenden intellektuellen Fähigkeiten.


19.02.2019
Die Anzeichen verdichten sich.
Nachdem ich am Wochenende bereits die Obstbäume zurückgeschnitten habe, habe ich gestern die Motorradbatterie ans Ladegerät gehängt.
Der Winter liegt in den letzten Zügen, wobei damit zu rechnen ist, dass er sich nicht kampflos geschlagen geben wird.
Trotzdem, es wird heller!

20.02.2019
Auf unserem Zeitungsstapel lag ein Exemplar von "Die neue Post".
Das Ding muss irgendwie über meine Schwiegermutter dorthin gelangt sein.
Es war wie mit einem Pornoheft, ich konnte einfach nicht widerstehen es anzusehen.
Mein lieber Mann, was dort als wichtig im Leben beschrieben wird macht mir Angst.
Für Frauen gibt es ganz klar nur ein Ziel: Babys!
Überhaupt ist Familie das A und O im Leben.
Und Frauen, die eine Beziehung mit verheiratet Männern eingehen sind genau genommen Schlampen, das soll sich diese neue Tussie unseres Außenminister bitte hinter die Ohren schreiben.
Ob das umgedreht genau so gilt wird nicht so ganz deutlich, aber Männer machen so etwas vermutlich auch nicht.
Ansonsten: Helene Fischer und Florian Silbereisen, Florian Silbereisen und Helene Fischer, Helene Fischer und Florian Silbereisen …
Der Schock über deren Trennung scheint tief zu sitzen.
Man war sich doch so sicher, dass Helene bereits schwanger ist und die Beiden bereits ihre Traumhochzeit mit Heino als Trauzeugen und Gloria von Thurn und Taxis als Taufpaten für das zu erwartenden süße Baby planen.


21.02.2019
Gestern war ich zu müde um in meinem Buch weiter zu lesen und wollte daher mit etwas fernsehen zur Ruhe kommen.
Wie gesagt ich war müde und daher einfach auf der Suche nach etwas leichter Unterhaltung.
Das Problem mit dem ich mich dabei konfrontiert sah war, dass die Programmmacher, insbesondere die der Privatsender, Unterhaltung mit Verblödung verwechseln.
Zur Auswahl stand eine mäßig interessante Kochshow, eine Talkrunde mit grenzdebilen Teilnehmern, irgendeine Castingshow mit einer beeindruckenden Auswahl an Vollpfosten, einige US-Trash-Serien und ein deutscher Billigspielfilm mit Simone Thomalla in der Hauptrolle, die vermutlich einige Stärken haben mag, schauspielern gehört leider nicht dazu.
Ich bin dann ins Bett gegangen, habe dort eines meiner alten Asterix-Hefte gelesen und war mit der Welt wieder versöhnt.


22.02.2019
Ich weiß nicht wer ihn danach gefragt hat, aber Bischof Ludwig Müllern hat die Welt mal wieder mit seiner Sicht der Dinge beglückt.
Ach was rede ich? Er hat uns, in seiner Eigenschaft als Sprachrohr Gottes, gesagt wie der Schöpfer die Welt haben möchte und wie er sie nicht haben möchte.
Nicht haben möchte er in jedem Fall Schwule und Lesben!
Jetzt kenne ich zufälligerweise einige homosexuelle Menschen und ganz ehrlich, die sind nicht so, weil sie einfach gerne ein bisschen anders sein oder auffallen möchten.
Die sind einfach so, weil sie einfach so sind, wie sie sind.
Jetzt frage ich mich, hält der hochwürdigste Herr solche Leute für krank, für vom Satan befallen oder einfach für charakterschwache Schlechtmenschen?
Will er uns vielleicht sogar andeuten, dass wir den gottgefälligen Teil der Gesellschaft vor diesen Sündern schützen sollten?
Wie auch immer, der Gott an ich glaube möchte, dass alle Menschen das Leben leben, das er ihnen geschenkt hat und zwar ohne sich dabei verleugnen oder vor selbstgerechten Priestern oder Moralaposteln verstecken zu müssen.


25.02.2019
Zu dem heutigen Montag fällt mir leider nur der von mir hochverehrte Georg Ringsgwandl ein:
"Es gibt Tage wo du denkst sie spritzen dir die Scheiße mit einer Atomhochdruckpumpe mitten nei ins Gsicht …". Irgendwann heißt es dann in dem Lied: "... aber es kommt auch wieder anders, wenn es draußen hell ist und vieles leichter wird …"
Na gut, dann verlasse ich mich mal darauf.


26.02.2019
Mein Amt wird heute bestreikt.
Mir ist natürlich klar, dass das alles Teil der üblichen Tarifpolitik ist, aber irgendwie wirkt das seltsam aus der Zeit gefallen auf mich.
Diese roten Fahnen, diese Klassenkampfparolen, ich weiß echt nicht!
So ein Aufmarsch von wohl behüteten Arbeitnehmern des öffentlichen Dienstes muss Außenstehende doch sehr inszeniert anmuten.


27.02.2019
Mark Hollis ist gestorben.
Ich weiß nicht warum mich sein Tod so stark berührt.
Vielleicht liegt ein Grund darin, dass er mich teilweise etwas an mich selber erinnerte.
Irgendwie umwehte ihn immer so ein Hauch von Melancholie und selbst seine vordergründig fröhlichen Songs trugen gleichzeitig meist eine Spur von Traurigkeit in sich.
Hiervon unabhängig verdanke ich ihm die Erkenntnis, dass im Grenzbereich zur Stille jede Menge ungehörte Musik auf mich wartet.
Ich hoffe Mark Hollis ist jetzt genau dort angekommen und genießt diese unendlich leisen Klänge.


28.02.2019
Für mein Alter bin ich noch ganz gut in Schuss.
Trotzdem hat es mich gestern doch etwas betroffen gemacht, mit welcher Leichtigkeit mich zig junge Frauen beim Joggen überholt haben.
Gut dadurch eröffnet sich der Ausblick auf manch sehenswerten weiblichen Po, aber irgendwie kränkt es einen trotzdem. Dass mein Arzt mir heute meine Sorge vor Hautkrebs durch den Hinweis nehmen konnte, dass es sich bei den fraglichen Stellen um Altersflecken und nicht um Melanome handelt ist natürlich sehr erfreulich, aber trotzdem irgendwie wenig charmant.

01.03.2019
Früher konnte ich diese Tag kaum erwarten, heute bin eher entsetzt wenn er da ist. Ich habe heute Geburtstag.
So wenig erfreulich es ist schon wieder ein Jahr älter zu sein, so schön ist es zu erleben wie viele Leute an einen denken.
Apropos erleben, gestern hatte ich ein tolles Konzerterlebnis.
Konzert für Orchester und Turntabels (!) von Gabriel Prokofiev. Das ist der Enkel von dem Komponisten von "Peter und der Wolf". Statt Violine oder Klavier als Soloinstrument, kommt in seinem Werk ein DJ mit seinen Gerätschaften zu Einsatz.
Crossover vom Feinsten, sehr empfehlenswert.

04.03.2019
Gestern bin ich durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle bei einem Faschingsumzug gelandet.
Es ist und bleibt mir völlig schleierhaft was daran lustig, erbaulich oder sonst irgendwie anregend sein soll, wenn idiotisch angezogene Menschen, zu noch idiotischerer Musik, auf offenen Anhängern durch die Straßen gezogen werden.
Ich fürchte fast ich bin nicht normal, aber ganz ehrlich, das ist gut so!

06.03.2019
Aschermittwoch - es ist überstanden!
Endlich kann man wieder den Fernseher einschalten ohne Angst haben zu müssen, dass einen Menschen mit Narrenkappe und blödsinnigen Kalauern stundenlang auf die Nerven gehen.
Jetzt gilt es sich nur noch vom "Politischen Aschermittwoch" in Sicherheit zu bringen.
Zu diesem niveaulosen Hau-drauf-Spektakel geben sich selbst Politiker her, die ich grundsätzlich für recht vernünftig halte.
Ich kapiers nicht!

07.03.2019
Der erste Fastentag ist überstanden. Nicht dass ich mich während der Fastenzeit groß kasteie, aber ich bemühe mich zumindest einige Wochen etwas bewusster zu leben und dabei einige Gewohnheiten zu hinterfragen.
Kein Bier und keinen Wein am Abend daheim und keine Schokolade im Büro sind schlimm genug.
Auch wenn es, gerade zu Beginn, weh tu man fühlt sich gut nach so einem mentalen Hausputz.

11.03.2019
Am Wochenende habe ich "Stella" von Tarik Würger beinahe in einem Zug ausgelesen.
Ein unglaublich tolles Buch über Schuld, Liebe und Schicksal.
Gerade in einer Zeit, in der Antisemitismus und Fremdenhass in manchen Kreisen schon beinahe wieder salonfähig sind, braucht es solche Werke.
Dass es dem Leser seinen Inhalt darüber hinaus in einer beeindruckend klaren Sprache nahe bringt, macht es meines Erachtens zu einer Pflichtlektüre für alle Literaturfreunde.

15.03.2019
Drei Tage Seminar überstanden!
Unterm Strich sinnvoll investierte Zeit. Von Zeit zu Zeit macht es Sinn sein Handeln und seine eingefahrenen Gewohnheiten zu hinterfragen.
Ein Perspektivwechsel bringt manchmal hilfreiche Erkenntnisse.
Als erstes werde ich meine Büroeinrichtung verändern.
Es wichtig, dass ich Platz für die Menschen schaffe, mit denen ich tagtäglich zu tun habe.

18.03.2019
Am kommenden Donnerstag steht wieder mal eine Lesung an.
Wieder einmal vor fremden Leuten das Innere nach außen kehren.
Wieder einmal sich verletzlich machen, wieder einmal sich ausliefern. Warum tue ich mir das immer wieder an?
Der Drang beklatscht zu werden ist es definitiv nicht.
Vielleicht eher der Wunsch ausnahmsweise mal einige wahrhaftige Sätze unters Volk zu bringen.
Ich weiß es nicht, vielleicht ist es auch nur irgendwie zwanghaft …

19.03.2019
Von meinem Text "Drecksack" fühlen sich offenbar mehr Menschen angesprochen als zunächst vermutet.
Nicht nur dass er als Headliner für mein in den Literaturautomaten vertretenen Gedichtpaket ausgewählt wurde, er ist auch in der aktuellen Ausgabe des "Donaustrudl" zu finden.
Der Kampf nach Tiefschlägen sich wieder aufzurappeln und die Genugtuung sich dabei über das enttäuschte Gesicht des vermeintlichen Schicksals zu freuen, ist anscheinend vielen Leuten nicht unbekannt.

20.03.2019
Tief beeindruckt hat mich das Verhalten des neuseeländischen Volkes und seiner gewählten Regierungschefin nach dem schrecklichen Attentat in Christchurch.
Am anderen Ende unserer Welt ist offensichtlich eine Gesellschaft gewachsen, in der Mitmenschlichkeit und Toleranz fest verwurzelt sind.
Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass in Neuseeland eine Frau an der politischen Spitze steht, die das wohltuende Gegenteil des eitlen, lügnerischen und menschliche Werte verachtenden amerikanischen Präsidenten ist.

21.03.2019
Großkampftag!
Am Vormittag muss ich mich in einer Besprechung der gesamten Belegschaft meiner Abteilung stellen.
Bis auf wenige Ausnahmen ist mir diese eher wohl gesonnen, aber Querschüsse aus Reihen der ewig unzufriedenen Berufsnörgler sind nie ganz auszuschließen. Ich bin froh, wenn ich das hinter mich gebracht habe.
Am Abend dann eine Lesung im größeren Rahmen.
Die Mitleserin ist begabt und hübsch, der uns unterstützende Musiker brilliant. Da werde ich ordentlich was liefern müssen, um wahrgenommen zu werden.

25.03.2019
Es ist überraschend für mich, wie viele Männer meine Schwäche für Frauenbeinen in Feinstrumpfhosen teilen.
Die Lesung am Donnerstag war erfreulich gut besucht und ist unfallfrei über die Bühne gegangen.
Das Highlight meiner Texte war, zumindest für viele der anwesenden Männer, offensichtlich mein Bekenntnisgedicht bezüglich Damenfeinstrumpfhosen.
Durch die Gespräche nach der Lesung fühle ich mich erleichtert, ich bin völlig normal!

26.03.2019
Für den Fall dass ich D.T. treffen sollte:

Ich würde ihm nicht die Hand geben
auf keinen Fall
zu groß wäre meine Angst
mich zu beschmutzen
wer weiß
welcher Pornoqueen
er gerade unter den Rock gegriffen
welchen Mafiapaten
er gerade umarmt hat
wer weiß
mit welchem Auftragsmörder
er gerade ein neues Geschäft besiegelt
welchem diktatorischen Menschenschinder
er gerade die Schulter geklopft hat
und wer weiß
ob er nicht
von sich selbst berauscht
gerade onaniert und danach vergessen hat
die Hände zu waschen

27.03.2019
Das Schöne an der Fastenzeit ist, dass sich immer wieder ein Grund fürs Fastenbrechen findet.
Gestern beispielsweise der Geburtstag der Frau.
Aber auch sonst weiß mein katholisches Umfeld immer einen Grund, warum eine Ausnahme, von dem sich auferlegten, strengem Fastengelübde erlaubt ist.
Dieser Pragmatismus ist etwas das uns Protestanten irgendwie abgeht.

03.04.2019
Nach ein paar Tagen in Berlin und an den Havelseen wieder zurück im eher grauen Alltag.
Es ist faszinierend wie dicht dort Großstadt und Land beieinander liegen. Hier, die Metropole Berlin, gegen die München in fast jeder Beziehung eine tröge Schlafstätte ist und dort, die oft unberührte Natur der vielen Seen und Wälder.
Kein Siedlungsbrei, keine öden Gewerbegebiete.
Auch wenn ich Kofferpacken hasse, ein Luft- und Perspektivwechsel ist ab und an sehr sinnvoll.

04.04.2019
Jetzt bilde ich mir ein zumindest nicht auffallend blöd zu sein. Trotzdem bin ich gestern an der Umstellung unseres Festnetzanschlusses auf Magenta beinahe verzweifelt.
Ich frage mich echt wie das Leute machen, die noch älter sind als ich.
Und von wegen selbsterklärend, ein Großteil der Instruktionen waren in Englisch oder waren Fachausdrücke, die mir nicht wirklich geläufig waren.
Vermutlich ist das Einbildung, aber ich gelange immer mehr zu der Überzeugung, dass das Leben früher einfacher war.

05.04.2019
Gestern war ich auf einem Konzert der "Goldenen Zitronen".
Ich dachte, dass die Hamburger Alt-Punks außer ein paar grauhaarigen Herren kaum noch wer kennt. Aber von wegen, der Laden war knallvoll!
Gut, der Sänger kann nicht wirklich gut singen und die restliche Combo spielt in Sachen Instrumentenbeherrschung auch nicht gerade in der gleichen Liga wie "Dream Theater" oder "Gentle Giant", aber wer will so etwas als Punk schon?
Der Auftritt der Goldies hat Spaß gemacht und war, nicht zuletzt wegen der schlauen und kritischen Liedtexte, schwer in Ordnung.
Eine tolle Überraschung war die Vorband "Shari Vari", die genau genommen gar keine Band, sondern ein Mädels-Duo war.
Was die zwei Ladies mit ihrem Elektronikkram da rausgehauen haben war erste Sahne.
So ein bisschen wie Anne Clark oder "Deine Lakeien", wenn ihr wisst was ich meine. Von der Grundstimmung her melancholisch-düster, aber gleichzeitig hochgradig tanzbar.
Ich konnte nicht umhin mir die offensichtlich erste LP des Duos zu kaufen und mir von den Damen signieren zu lassen.
Also den Namen "Shari Vari" merken und nicht mit dem schrecklichen Radiosender verwechseln.
"Shari Vari" sind nicht nur hübsch, sondern machen auch richtig geile Mucke!

08.04.2018
Musikalisches Kontrastprogramm!
Am Donnerstag "Die goldenen Zitronen" und "Shari Vari", gestern Mozartkonzert.
Für mich hat beides seine Berechtigung, auch wenn Mozart selbstverständlich in einer anderen und zwar seiner eigenen Liga spielt.
Das gehörte Violinkonzert Nummer 5 ist ein Melodiebad, das einen mit Wohlklängen verwöhnt, die unmöglich aus dieser Welt stammen können.
Wenn jemand Kontakt zu höheren Sphären hatte, dann war er es!

09.04.2019
… und noch Mal Musik.
Gestern Abend stand "Elizabetta" von Gabriel Prokofiev auf dem Programm.
Eine Oper, von einem 1975 geborenen Komponisten, lässt unter Umständen schlimmes befürchten, aber so schräg war es gar nicht.
Die Handlung war - wie bei Opern öfter der Fall - eher etwas nebulös, aber vom Musikalischen und Inszenatorischen her war das alles durchaus ansprechend. Muss ich nicht jeden Tag haben, aber hin und wieder etwas über den vertrauten Tellerrand hinauszublicken, ist sehr erfrischend.

10.04.2019
Mindestens zwei unserer Bundesminister haben ihre Aufgabenstellung offensichtlich falsch verstanden.
Julia Glöckner und Andreas Scheuer sehen sich anscheinend in erster Linie als Vertreter der Agrar- beziehungsweise Automobil-Lobby und nicht als verantwortliche Vertreter eines gesamten Volkes.
In beiden Bereichen flehen dringenste Probleme nach Lösungen oder zumindest Lösungsansätzen. Was aus den beiden Ministerien kommt, ist in weiten Bereichen jedoch nicht viel mehr als abgestandene, lauwarme Luft.
Julia Glöckner begnügt sich ihre Rolle als Bundesweinkönigin weiter zu spielen und Andreas Scheuer kommt sich offensichtlich wahnsinnig witzig und telegen vor.
Was beide eint ist ihr vorrangiges Ziel, nämlich sofort zu bremsen, sobald Agrar- oder Autoverbände auch nur die Stirn runzeln.

11.04.2019
Das passiert mir auch selten, gestern hat es mich beim Laufen gefröstelt.
Nach einigen ersten Sonnentagen ist es jetzt wieder winterlich kalt. Um mich herum grassieren Halsschmerzen, Schnupfen und Husten.
Wirkliche Frühlingsgefühle wollen sich so bei mir nicht einstellen.
Was mir auch wenig gefällt ist diese sich schon wieder breit machende Trockenheit. Hoffentlich wird das nicht noch so ein Dürrejahr wie 2018.

15.04.2019
Ich habe mir versucht in einem zweitägigen Kurs etwas Grundwissen der Imkerei anzueignen.
Es ist eine faszinierende Welt, die sich einem da eröffnet.
Allein würde ich es nicht wagen mich an die Zucht eines Bienenvolkes zu machen, aber mit Unterstützung des örtlichen Imkervereins werde ich in zwei Wochen in die Szene einsteigen.
Was mir als Mann bei der ganzen Sache am meisten zu denken gibt ist der Umstand, dass Bienenvölker im Prinzip nur aus Frauen bestehen und die Herren nur und wirklich nur zur Begattung der Königin gebraucht und danach aus dem Stock geworfen oder getötet werden.

16.04.2019
Jeden Tag kämpfen wir gegen die offenen und versteckten Gemeinheiten des Lebens, jeder dieser Tag saugt Lebensenergie von uns ab.
Und dann erkrankt ein Kind im engeren Umfeld lebensbedrohlich und man fragt sich urplötzlich, was das alles soll.
Der Maßstab, den man bei der Bewältigung seiner Alltagsprobleme verwendet, ist offensichtlich völlig falsch.
Die Kämpfe die man ficht, sind keine, sie sind Ablenkung von den wirklich entscheidenden Fragen des Daseins.

18.04.2019
Es muss doch an mir liegen. Bei Weihnachten dachte ich immer ist es die sinnentleerende und verkitschende Kommerzialisierung des Festes, aber ich muss konstatieren, ich finde auch zu Ostern keine wirklich inneren Zugang.
Die alltäglichen Kämpfe, die nicht endenden Banalitäten haben mich derartig im Griff, dass für Spiritualität kaum Raum bleibt. Ich bedauere dies. Vielleicht sollte ich künftig wirklich vor den Osterfeiertagen in irgendein Kloster auf Einkehrtage oder so etwas in der Art gehen.
Ach ja, gestern hat mich übrigens der erste Zecke in diesem Jahr erwischt. Jetzt geht das wieder los!

23.04.2019
Heute ist es soweit, endlich werde ich mein Motorrad aus seinem Winterlager holen.
Obwohl sich die letzten Tage bereits bedenklich sommerlich gebärdet haben war ich noch nicht überzeugt davon, dass es Zeit ist den "Fat Boy" aufzuwecken.
Wenn der Dicke jetzt aber mit einem sonoren Gurgeln wieder zum Leben erwacht, dann ist der Winter endgültig überstanden.
Auf diesen Augenblick freue ich mich jedes Jahr wieder!

24.04.2019
Sprüche auf Wahlkampfplakaten sind selten sonderlich geistreich, aber die von der AfD für die Europawahl sind schlicht nicht zu toppen.
"Freie Fahrt für frei Bürger"!
Den Slogan gab es schon mal in den 60-er-Jahren, als man von Klimaerwärmung, Artensterben und Feinstaubbelastung noch nichts wusste.
War er damals schon nicht sehr weitblickend, so zeugt er anno 2019 vom Verlust jeglicher geistiger Spannkraft.
Was kümmert mich das Gelaber von irgendwelchen blödstudierten Wissenschaftlern, scheiß auf die schmelzenden Polkappen, pfeif auf den ganzen Umweltschutz. Solange ich lebe geht das schon irgendwie und wenn der ganze Laden danach wirklich vor die Hunde geht, was schert mich das. Hauptsache ich kann mit meinem SUV weiterhin Vollgas fahren, vorausgesetzt ich finde irgendwo ein Stück Autobahn, das nicht verstopft ist.
Und bei dem Spruch "Frauen brauchen Freiheit" fehlt der Zusatz in der Küche und im Bett. Das Frauenbild, das die AfD in ihrem Parteiprogramm präsentiert stammt ganz stark aus den 50-er-Jahren und da war es mit der Freiheit für Frauen nicht allzu weit her.

25.04.2019
Diese Videos im Fitnessstudio, die diese perfekten weiblichen und männlichen Körper beim Training zeigen sind Gift.
Ich muss akzeptieren, dass ich selber nie so aussehen werde, egal wie hart ich auch trainiere.
Statt Waschbrettbauch und Muskelbergen hat mir die Schinderei eine hartnäckige Muskelzerrung am rechten Oberarm eine noch hartnäckigere Schleimbeutelentzündung am linken Ellenbogen beschert.
Aus Protest gehe ich heute in den Biergarten statt zum Training!

26.04.2019
Ich kann mich gar nicht beruhigen. Heute früh bin ich wieder an diesem dämlichen AfD-Plakat vorbeigefahren.
"Freie Fahrt für freie Bürger"!
Wie bescheuert muss man sein, um so was zu propagieren und wie dämlich erst, um sich von so etwas angesprochen zu fühlen.
Inzwischen muss dem letzten Wutbürger klar sein, dass der Klimawandel real ist und uns die Erde unterm Hintern wegtrocknet, wenn wir nicht endlich die Kurve kriegen.

29.04.2019
Gestern habe ich den Probedruck meines neuen Gedichtbandes "Das Mädchen mit den Kaleidoskopaugen" in Händen gehalten.
Meine Worte und Gedanken gedruckt zu sehen, ist für mich immer wieder ein anrührender Moment.
Bei dem Buch ist die äußere Erscheinung sehr gelungen, ich werde mich dafür noch bei meinem Verlag bedanken.
Die Qualität des Inhalts zu beurteilen fällt mir selber schwer. Zumindest kann ich mir zugute halten mein Bestes gegeben zu haben.
Hiervon unabhängig haben sich am Wochenende einige auswärtige Leseverpflichtungen ergeben, bei denen ich das Werk vorstellen werde. Vielleicht lassen sich dabei einige neue Lyrikfreunde gewinnen.

30.04.2019
Schon in der Jugend haben mich meine Freunde ausgelacht.
Ausgerechnet ich, mit meinen zwei Metern, war immer hintern den kleinen, zierlichen Mädels her.
Manches großgewachsene Mädchen wäre unter Umständen froh über einen großen Mann gewesen, aber was willst du machen?
Offensichtlich ist mein Beuteschema in Sachen Weiblichkeit ziemlich festgefahren.
Warum ich das erzähle?
Auf einer Fortbildungsveranstaltung am Wochenende habe ich selber bemerkt, wie ich allmählich in Balzmodus verfalle.
Als ich das hinterfragte war auch schnell klar warum das passierte.
Die Referentin war klein und zierlich!

02.05.2019
Die Vorbereitungen für die anstehenden Lesungen verschlingen einiges an Zeit und Kraft.
Ich bräuchte dringend ein Management!
Da dies ein Traum bleiben wird muss ich weiterhin versuchen das irgendwie zwischen Job und literarischen Kraftanstrengungen unterzubringen.
Der Text den ich für die literarische Matinee auf der Jan-Dörre-Ausstellung geschrieben habe, ist mir übrigens seltsam leicht aus der Feder geflossen.
Obwohl er ziemlich schwer und düster wirkt, war er eine eher schmerzfreie Geburt. Mal sehen, ob ihn irgendwer versteht und wie er ankommt.

03.05.2019
Ich glaube es ja nicht, heute hat mich jemand darauf aufmerksam gemacht, dass ich in Wikipedia erwähnt werde!
Tatsächlich taucht meine Name im Zusammenhang mit dem Literaturautomatenprojekt unter https://de.wikipedia.org/wiki/Literaturautomat auf.
Nicht dass ich eingebildet wäre, aber das freut mich schon, man fühlt sich als Autor plötzlich ernst genommen.

06.05.2019
"The Iron Maidens" sind, wie unschwer zu erraten, eine Iron-Maiden-Coverband. Das Besondere daran ist die Tatsache, dass die Band aus fünf Mädels besteht.
Da die Mucke von Iron Maiden sehr testosteronlastig ist war ich doch sehr gespannt, wie die aus Los Angeles kommenden Damen das bei ihrem Konzert stemmen wollen.
Die überschallschnellen, zweistimmigen Gitarrenläufe, die tonnenschweren Bassriffs und die mächtigen Gesangslinien von Iron Maiden sind nichts, was man üblicher Weise mit einer Mädelscombo in Verbindung bringt.
Dies desto weniger, als sich am vergangenen Freitag sehr schnell herausstellte, dass es sich bei den Ladys nicht um Kampflesben oder Mannweiber handelt, sondern um eher zierliche, junge Frauen.
Langer rede kurzer Sinn: Mir und den meisten anderen Konzertbesuchern fiel schon beim ersten Song ganz gewaltig die Kinnlade runter. "The Iron Maidens" haben die Halle so was von gerockt, da blieb kein Auge oder besser T-Shirt trocken.
Keine blöden Machosprechchöre wie "Ausziehen, ausziehen!", sondern pure Begeisterung über ein sattes Heavy-Metal-Konzert der besonderen Art.

07.05.2019
Ich hatte mich so gefreut, als ich heute eine Nachricht mit dem Betreff "Florian Silbereisen macht Schluss" in meinem Spam-Ordner fand.
Obwohl ich dessen Inhalt sonst ungelesen lösche, habe ich diese Nachricht dann doch ausnahmsweise geöffnet.
Zu früh gefreut, er beendet lediglich seine aktuelle Tournee.
Na ja, wenigstens das …

09.05.2019
Allmählich scheint dieser Spätwinter jetzt doch zu Ende zu gehen. Wird allmählich auch Zeit.
Ich bin schon völlig angenervt von dem Grünzeug, das überall in der Wohnung rumsteht, weil es zu kalt ist es draußen einzupflanzen.
Und ein erstes Bier im Freien würde ich mir gerne auch schön langsam mal genehmigen und überhaupt habe ich dieses trübe Wetter und die grauen Gesichter um mich herum satt.

13.05.2019
Ich hasse es
dich an Bahngleisen verschwinden zu sehen
ich hasse diesen letzten Blick
dieses letzte Winken
mein Mund wird dann trocken
und ich fürchte zu verdursten ohne dich

15.05.2019
Als ich damals die Konzertkarten gekauft habe dachte ich nicht dass sie so gut zur meterologischen Stimmung des heutigen Tages passen würden.
Schuberts Winterreise am 15. Mai schien mir fast etwas daneben zu sein, aber da ich mir die Chance diesen psychadelischen Trip endlich einmal live zu erleben nicht entgehen lassen wollte, nahm ich das in Kauf.
Und jetzt blinkt bei jeder Fahrt ins Büro seit Tagen die Frostwarnung auf und ich trage noch immer die langärmeligen Winterhemden.
Statt des beürchteten nächsten Jahrhundertsommers scheint eine neue Eiszeit angebrochen zu sein!

20.05.2019
Ich weiß nicht wer es gesagt hat, aber ich kann mich dem nur anschließen: Mir war bewusst, dass die Rechtspopulisten von FPÖ, AfD, Lega Nord und wie sie alle heißen verlogen und korrupt sind. Was mir allerdings bisher nicht klar war: Sie sind auch dumm!
Wie leicht sich Herr Strache durch weibliche Reize und die Aussicht auf Macht dazu hat bewegen lassen sein bedenkliches Politikverständnis zu offenbaren, ist mehr als bemerkenswert.
Gleiches gilt für den Auftritt des AfD-Vorsitzenden Meuthen gestern bei Anne Will. Das war schlichtweg erbärmlich!
Apropos erbärmlich, das gilt übrigens auch wieder mal für den deutschen ESC-Beitrag. Nicht dass die anderen Länder irgendetwas zu bieten gehabt hätten, das es wert wäre es für die Nachwelt zu bewahren, aber der Auftritt dieser zwei Tussen aus Deutschland war wirklich erschreckend bieder und schlicht.

21.05.2019
Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?
Auf dem Weg ins Büro sind mir heute jede Menge Mädels mit blonden Pferdeschwänzen aufgefallen.
Ist mir das nur ins Auge gestochen weil der Morgen ansonsten schrecklich grau ist?
Oder ist vielleicht Girlsday? Ich werde das gleich mal nachschauen. Aber egal, vielen Dank Mädels, ihr habt meinen Einstieg in den Tag gerettet.

24.05.2019
Strache gibt Einblick in sein krankes Selbstverständnis, Meuthen und Gauland stellen öffentlich unter Beweis, dass sie für die Fragen unserer Zeit außer Hetze und Ausgrenzung nicht den Ansatz einer Antwort haben und Orban hält es inzwischen nicht mal mehr für notwendig den faschistischen Umbau seines Landes pseudodemokratisch zu kaschieren. Was ist die Folge bei uns?
In den aktuellen Umfragen legt die AfD um einen weiteren Prozentpunkt zu!
Ich weiß nicht, ist es Dummheit oder doch schon Bösartigkeit, die einen Teil der Menschen antreibt?

27.05.2019
Der große europaweite Rechtsruck ist ausgeblieben!
Zu verdanken haben wir das offensichtlich primär den jungen Wählern.
Kann es sein, dass sich dort ein Bewusstseinswandel Bahn bricht?
Kann es sein, dass sich in der jungen Generation die Erkenntnis festsetzt, dass ein immer mehr und immer schneller ins Verderben führt?
Offensichtlich sind es überwiegend wir Grauhaarigen, die den Lockrufen der rechten Populisten erliegen, selbst dann, wenn diese von nicht zu überriechenden Mundgeruch begleitet werden.
Es gibt Angelegenheiten, bei denen sollte die ältere Generation von der jüngeren lernen und nicht umgekehrt!

28.05.2019
Das Wahlergebnis in den östlichen Bundesländern macht mir zur schaffen. Was läuft dort schief, was wollen die Menschen dort?
Die AfD hat für keines der Probleme die uns bedrängen irgendeine halbwegs überzeugende Antwort, dafür aber ihre Finger in allen möglichen und unmöglichen Schummeleien drin und zudem Personal in ihren Reihen, das sich mit Sicherheit auch in der NSDAP recht wohl gefühlt hätte. Trotzdem ist die Partei in manchen Landesteilen die stärkste politische Kraft.
Das macht mir Angst!
Ach ja, und nach Italien und Frankreich fahre ich bis auf weiteres erst mal auch nicht mehr. Solange dort Gestalten wie Salvini und Le Pen Mehrheiten gewinnen, kann ich mich da nicht wohl fühlen.

29.05.2019
Ein Tipp für Männer die gerne Frauen kennen lernen möchten:
Geht an einem Wochentag am Nachmittag in ein Schwimmbad. Dort wimmelt es von jungen Mamas!
Mit ein wenig Glück geht es euch so wie mir gestern.
Ein weiblicher Engel, blond und blauäugig hat mich unverhohlen angeflirtet und deswegen sogar sein Essen vernachlässig.
Ist mir schon lange nicht mehr passiert.
Habe ich schon gesagt wie alt die Dame geschätzter Weise war? Eineinhalb vermute ich … und den Babybrei hat vermutlich die Mama gegessen, weil die Frau Tochter lieber mich angegrinst hat, als sich das Zeug füttern zu lassen!

12.06.2019
So jetzt ist es so weit, ich habe ein eigenes Bienenvolk!
Zugegeben habe ich noch mächtig Respekt vor den Mädels, aber es ist wirklich mächtig interessant und beinahe aufregend dem Wachsen und dem Leben dieser Tiere zuzusehen.
Heute Abend werde ich nochmals versuchen die Bienenkönigin zu finden, euer Hoheit gab mir beim letzten Mal nämlich keine Audienz und hatte sich versteckt.

13.06.2019
Gestern Abend hatte ich unseren Badeweiher ganz für mich alleine. Wo sich an sonnigen Tagen die Badegäste tummeln und die Kinder und Jugendlichen toben waren nur ein paar Amseln außer mir.
Grund hierfür war der bedeckte Himmel und der leichte Nieselregen.
Bei Sonnenschein zu schwimmen ist herrlich, aber allein bei leichtem Regen seine Bahne zu ziehen hat seinen ganz eigenen Reiz.